Gut gemacht

Ferenc Barbay hat kein Risiko gescheut und wurde als Tänzer reich belohnt. Über seine fabelhafte Karriere und persönliche Schicksalsschläge spricht er anlässlich seines achtzigsten Geburtstags mit Hartmut Regitz

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Am 26. Juni 1973 ist John Cranko auf dem Rückflug von einer Amerika-Tournee gestorben. Natürlich erinnert sich auch Ferenc Barbay noch genau an den Tag. Er war kurz zuvor an den Bandscheiben operiert worden und weilte gerade zur Rehabilitation in Italien, als ihn die Nachricht vom Tode jenes Mannes erreicht, der nicht nur dem bundesdeutschen Ballett entscheidende Impulse gab, sondern die Weichen seines Lebens stellte.

«Natürlich wusste ich, wer er war, als ich 1968 beim Internationalen Ballettwettbewerb im bulgarischen Varna zum ersten Mal auf ihn traf», erzählt Barbay in wortmächtigem Deutsch, dessen ungarische Einfärbung sich allerdings nicht gänzlich verbergen lässt. «Cranko konnte als Jury-Mitglied nicht bis zum Ende bleiben, weil das Stuttgarter Ballett zur gleichen Zeit in Baalbek gastierte. Mich traf beinahe der Schlag, als er mich bereits nach der ersten Runde ansprach.»

John Crankos Prägung
Die scheint es allerdings in sich gehabt zu haben. Barbay tanzt als Partner der damals schon prominenten Ballerina Lilla Pártay den Pas de deux aus dem Ballett «Don Quixote» und setzt, wie er selber meint, auf den Double Saut de basque à la Vasiliev aus lauter Übermut «sogar noch eins ...

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Tanz Juni 2023
Rubrik: Traditionen, Seite 50
von Hartmut Regitz

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