Ein zehnteiliges Szene-Panorama
Yolanda Morales «The Garden of Falling Sands»
Der «Cumbia Colombiana» ist mehr als nur ein Tanz. Beim Betrachten fällt die eindringliche Fußarbeit auf, die schnellen Bewegungswechsel mit ihren Herausforderungen für die Kondition der Tanzenden. Aber auch die euphorisierende Energie dieses Stils. Yolanda Morales hat sich für ihre vergangenen März im Hamburger Lichthof Theater uraufgeführte Tanzperformance «The Garden of Falling Sands» mit dem Cumbia Colombiana auseinandergesetzt – vor allem mit seiner Geschichte.
Seit den 1950er-Jahren zählt er zum Kanon der marginalisierten Communities im mexikanischen Monterrey.
Die Bühne (Hanna Lenz) ist mit hellen Stoffbahnen ausgekleidet, das aus den Boxen dringende Rauschen lässt an einen Wüstenwind denken. Morales selbst, Sakshi Jain, Sujin Lee und Nicolás Vignolo bewegen sich zunächst mit sanften Gesten am Boden, kommen allmählich in den Stand und gruppieren sich zu immer neuen Duetten. Wie in einem langsam sich ausdehnenden Cumbia-Ritual halten sie tänzerische Zwiesprache, die sich am Schluss noch einmal signifikant steigert, als Edith Gordiano und Alex Valdes zu den Tanzenden stoßen. Das Ensemble bewegt sich dabei gar nicht, als wäre die ...
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Tanz Februar 2024
Rubrik: Tanzplattform, Seite 12
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