Robert North «Mata Hari»
Femme fatale, exotische Tänzerin und Spionin? Früh emanzipierte, lebenshungrige Frau? Politisches Bauernopfer? Der Mythos Mata Hari (1876 – 1917) hat nicht wenige Regisseure inspiriert – schon Greta Garbo verkörperte die Legende in den 1930er-Jahren. Robert North, Ballettchef am Theater Krefeld-Mönchengladbach, hat das Sujet für den Tanz entdeckt. Ihn interessiert der Mensch hinter der schillernden Künstlerin. Dabei entspricht seine neue Produktion den Erkenntnissen nach der Freigabe geheimdienstlicher Dokumente 1999.
Entstanden ist ein packendes Erzählballett – mit vom Kino inspirierten Überraschungen.
In rascher Szenenfolge zieht das Leben der Niederländerin Margaretha Geertruida Zelle vorüber. Da ist die Affäre mit dem Schulleiter im weißen Kittelkleidchen in früher Jugend, gefolgt von zahllosen Liebschaften, schließlich die Heirat mit einem Kolonialoffizier, den sie nach Südostasien begleitet. Dort erlernt Margaretha Tempeltänze, die Grundlage für ihre Bühnenauftritte als Kunstfigur Mata Hari. Sie gelangt in die hohen Kreise, genießt das Luxusleben. Und lässt sich während des Ersten Weltkriegs aus Geldnot vom deutschen Nachrichtendienst anheuern, wo sie in die Intrigen der ...
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Tanz Februar 2024
Rubrik: Kalender, Seite 40
von Bettina Trouwborst
COPPÉLIA
Léo Delibes’ «Coppélia» zählt spätestens seit der Revision durch Marius Petipa 1884 zum Standartrepertoire des klassischen Tanzkanons, auch weil das auf E.T.A. Hoffmanns Erzählung «Der Sandmann» basierende Thema des künstlichen Menschen im Tanzumfeld einerseits ungewohnt ist, andererseits Anknüpfungspunkte zum auf perfekte Performance zugerichteten Körper...
assembly hall
Der Name ist ein Markenzeichen: Die Kanadierin Crystal Pite hat sich an die Weltspitze choreografiert. Warum das so ist, zeigt auch ihre jüngste Produktion. Wir stellen sie vor
purple
Dieses farbige Berliner Festival steht für den Aufschwung eines ganzen Genres: Tanz für junges Publikum. Wir erkunden, was den Charme und den Erfolg des Formats ausmacht
Genau sieben Tänzer*innen im festen Engagement – und dann einen «Nussknacker» machen wollen? Eigentlich mission impossible. Aber Dessaus Ballettdirektor Stefano Giannetti kriegt erstaunlicherweise die Kurve, nicht zuletzt dank seiner um sieben Gäste verstärkten Kompanie. Also erweist sich sein «Nussknacker» am Anhaltischen Theater als robuster Vertreter des Fachs...