Die Fabeln von La Fontaine
La Fontaine schrieb zwar weit mehr als zwölf Fabeln, aber Annie Sellems La Petite Fabrique wird kein dreizehntes Duo mehr produzieren. Das Dutzend ist nun voll. Die letzten beiden Kreationen gehören Karine Ponties aus Belgien («Phébus et Borée») und Mohamed Shafik aus Ägypten («Le loup du chien»). Die rassigsten Pferde im Stall sind sie nicht. Die freiesten und überraschendsten Beiträge sind die kurz zuvor kreierten «Le cerf se voyant dans l’eau» von Boyzie Cekwana und «Contre ceux qui ont le goût difficile» von Lia Rodrigues. Cekwana macht aus dem Hirsch eine Antilope.
Mit Eleganz und Koketterie spiegelt er die Weite der Savanne. Aus Jagd und Verführung spinnt er ein Spiel, das in fast der Hälfte der Produktionen zu finden ist, auch in Béatrice Massins sehr sinnlichem Barocktanz in Schafs- und Wolfspelz («Le loup et l’agneau»). Doch die Choreografen aus anderen Kontinenten sind eben respektloser im Umgang mit Frankreichs Klassikern. Rodrigues ist gewohnt provokant, parodiert absolut erfrischend La Fontaine mit Beißen, Kneifen und blauer Zahnpasta. Da wirken manche Fabelstücke der ersten Welle schon etwas konservativ. Nun geht’s auf Tournee, entweder im Zwölferpack oder à la carte.
...Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Das Forum Neues Musiktheater im Römerkastell Stuttgart soll geopfert werden für den Erwerb von Handschriften der Markgrafen von Baden. Die von Andreas Breitscheid und Klaus Zehelein initiierte Hightech-Spielstätte hält auch der neue Intendant Albrecht Puhlmann für unverzichtbar. Zuletzt hat der Deutsche Komponistenverband seinen Protest bekundet. Auch der Tanz ist...
Während sich Marco Goecke beim Stuttgarter Ballett ganz auf den Körper des Tänzers und seine immensen Ausdrucksmöglichkeiten konzentriert, bringt ihn sein Kollege aus Stuttgarts freier Szene eher zum Verschwinden. «Multiple Choice» nennt Fabian Chyle sein dreijähriges Projekt, das sich als ein «Transfer von Ideen, Konzepten und Vorstellungen in andere Kontexte»...
Künstler jeder Epoche haben Madonnenbilder geschaffen. Auch Künstler, bei denen man keinen besonderen Bezug zur Religiosität vermutet wie Chagall, Dalí, Gauguin, Munch, Ernst oder Nolde. Die Figur der Maria (und die Werte, für die sie steht) fasziniert die Menschen heute wie damals. Sie wird auf der ganzen Welt verehrt. In vielen Kulturen auf allen Kontinenten...