Das Ensemble

Kompanie des Jahres: Das Siegertreppchen bleibt in diesem Jahr leer. Natürlich gibt es jede Menge großartiger Kompanien, aber offenbar keine, die alle anderen übertrifft. Dann sprechen wir doch einfach mal: über Ensemblekultur mit Elinor Jagodnik und Friedrich Pohl

Tanz - Logo

Ein Eiscafé in Berlin-Charlottenburg, beschallt vom benachbarten Spielplatz. Genau die passende Ecke für ein Treffen mit der hochschwangeren Elinor Jagodnik, Tänzerin des Berliner Staatsballetts. Zusammen mit dem Kollegen Friedrich Pohl, der gerade sein Engagement bei Martin Schläpfers Ballett am Rhein in Düsseldorf-Duisburg – nicht ganz freiwillig – beendet hat, sitzt die gebürtige Pariserin im Vorstand eines neu gegründeten Netzwerks: «dancersconnect» ist das Pendant zur BBTK, der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektorenkonferenz, auf Kompanie-Ebene.

Worauf will die Initiative hinaus, und wie steht‘s überhaupt um die Ensemblekultur im Stadt- und Staatstheaterbetrieb? 

Wenn Sie beide aus den Ferien zurückkehren und wieder an die -Arbeit gehen – fühlt sich das an wie Heimkommen?

Elinor Jagodnik: Absolut. Ich glaube, für die meisten Tänzer ist die Kompanie so etwas wie eine Heimat in der Fremde. Wir kommen ja aus allen Himmelsrichtungen, verbringen so viel Zeit miteinander – im Ballettsaal, auf der Probebühne, bei den Vorstellungen, auf Tourneen. Außerdem sind wir alle so ungefähr im gleichen Alter und teilen mit dem Tanz eine Leidenschaft, die unser Leben von klein auf ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Jahrbuch 2018
Rubrik: Die Saison 2018/19: the winners are, Seite 138
von Dorion Weickmann

Weitere Beiträge
Raphael Hillebrand

Meine tänzerische Heimat ist Hip-Hop. Wenn ich auf eine Hip-Hop-Jam gehe, kenne ich die Codes und Verhaltensregeln. Sie bilden die erste Schicht meiner künstlerischen Identität. Jede weitere Schicht, die sich im Lauf der Jahre darübergelegt hat, musste sich mit Hip-Hop vergleichen, an ihm reiben und schließlich Kompromisse finden. Heute fühle ich mich in vielen...

Jule Flierl

Im vergangenen April stellte eine junge deutsche Sängerin, Tänzerin und Choreografin in Brüssel ihr Stück «Störlaut» vor. Der Titel könnte exemplarisch für das stehen, was Jule Flierl ist und tut – nur dass sie ihr Publikum nicht aus bloßer Konfrontationslust «stört» bzw. verstört, sondern aus einem ganz anderen Grund: Flierl gehört zu jener seltenen Spezies von...

Gehen oder bleiben?

«Wir brauchen dringend einen Ort, um unseren Bestand (Kostüme, Bühnenbilder, Mobiliar, also unsere ganze Geschichte der letzten 30 Jahre) für einen vorübergehenden Zeitraum von sechs Monaten einzulagern. Wenn Sie von einem kleinen Schuppen, Zimmer, Haus oder einem geschlossenen Raum wissen, mit Alarmsicherung und zu einem menschenfreundlichen Preis, dann helfen Sie...