Bridget Breiner

Neun Tanzakteur*innen mit den besten Aussichten

Wie so vielen Kollegen, die ihre neue Direktion mit tollen Projekten antreten wollten, vermasselte auch ihr die Pandemie den Einstieg. Aber Bridget Breiner setzte beim Wechsel von Gelsenkirchen zum fast dreimal so großen Badischen Staatsballett ihre eigenwillige Programmierung fort und gestaltet seitdem einen erstaunlichen Spielplan, der in den Ballettabenden eben nicht die üblichen Verdächtigen zusammenwürfelt, sondern mit Neuentdeckungen, originellen Kombinationen, musikalischen oder inhaltlichen Themensetzungen immer wieder überrascht.

Die durchaus anspruchsvollen Stücke fordern ihre unterschiedlichen Tänzerpersönlichkeiten heraus, Breiner behielt dabei das große Tanzpublikum, das Birgit Keil zuvor in Karlsruhe aufgebaut hatte, und führte es einen Schritt weiter in die Ballettmoderne. Nur wenige Wochen, nachdem endlich ihre lang verschobene «Maria Stuart» Premiere feierte, ein großes historisches Handlungsballett samt Beteiligung des Opernchores, setzte sie einen Jazz-Abend mit Live-Musik und zwei Stunden purem, sinnlos-sinnlichem Tanz aufs Programm, den sämtliche Beteiligten genießen. Dabei entdeckte sie die Choreografin Stina Quagebeur vom English National Ballet für den ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Jahrbuch 2023
Rubrik: Wegweisend, Seite 146
von Angela Reinhardt

Weitere Beiträge
Serpentinen

Als Julia zum Ball schreiten will, stolpert sie schon auf der Treppe. Nein, tanzen kann diese Julia nicht. Und der Kraftprotz von einem Grafen Paris lässt ihr erst recht die Glieder gefrieren. Da trifft sie auf Romeo und wird in seinen Armen zum Schmetterling. Der schwebt und tanzt und flattert – und torkelt sich schließlich in den Scheintod. Als aber Romeo kalt...

Maikönigin

Im weißen Cashmere-Pullover und mit einer überdimensional großen Armbanduhr am Handgelenk sitzt John Cranko immer noch täglich rauchend im Stuttgarter Ballettstudio und scheint dabei Gedanken verloren in sich hineinzuhorchen, während er auf die Schrittfolgen der Tänzer*innen achtet. Zumindest sieht es so aus, auf dem riesigen Schwarz-Weiß-Foto, das im Proberaum des...

Traumrollen

John Cranko hat meine Karriere maßgeblich beeinflusst. Das Stuttgarter Ballett hat etwas Besonderes und Anderes an sich, und ich glaube, dass ein großer Teil davon von John Cranko selbst herrührt. Ich hatte das Privileg, in einigen seiner großen Ballette zu tanzen, darunter «Der Widerspenstigen Zähmung» und «Onegin». Jedes Ballett hat eine besondere Fluidität und...