ballett der diebe

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«Nach Angaben der Polizei war ein Trickdieb im Frankfurter Bahn-hofsviertel so lange um einen 26 Jahre alten Passanten herumgehüpft und hatte diesen im Kreis gedreht, bis er gefahrlos dessen Rucksack nehmen und damit davonlaufen konnte. Bei der Tat erbeutete der Mann rund 250 Euro in bar, eine Kamera, ein Handy und eine Kreditkarte. Er hatte den Fußgänger zunächst freundlich begrüßt und so dessen Vertrauen erschlichen», meldet dpa. Und danach habe er ihn «schwindelig getanzt».

So ist mal wieder bewiesen: Im Schwindel liegt wenig Wahrheit. Im Tanzen steckt viel Lug und Trug.

Traue ja keinem Tänzer. Womöglich führt er Böses im Schilde, wie jener Säureattentäter, der es auf Sergej Filin absah, den künstlerischen Direktor des Bolshoi-Balletts. Die Nachrichten-Händler spekulierten wild über Intrigen zwischen Tänzern, einen von Oligarchen gedeckten Anschlag, dunkle Geschäfte und finsterste Eifersucht unter Künstlern (S. 34). Ballett ist die wahre Unterwelt. Beschrieben hat sie weiland Jean Anouilh in seinem Ballett für Schauspieler, dem «Ball der Diebe». Ein Trio zieht als vorgeblich spanischer Adel in ein luxuriöses Kurhotel. Dort tun die Herrschaften so, als seien sie etwas Besseres – ...

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Tanz März 2013
Rubrik: editorial, Seite 1
von

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nach dem attentat: sergej filin

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