highlights
stockholm_________
high heels too
Wer auf Pfennigabsätzen daherstöckelt, für den kann sich eine Stunde schon mal wie die Ewigkeit anfühlen. Das mag ein Grund dafür sein, dass Benoît Lachambre die sechs Tänzerinnen und Tänzer des Cullberg-Balletts nach 60 Minuten von «High Heels too» erlösen will. Zumal das «too» hier für nichts anderes steht als für das aufwändige Kostümwesen und die nicht minder elaborierte Maquillage, mit denen Burlesque-Aktricen ihr Publikum um den Strip-Finger wickeln.
Lachambre wird aus den Ausziehspielchen freilich keine Sahnebaiser-Nummer machen. Schließlich wirkt noch jede Aufführung, die der Kanadier ausbaldowert, wie ein waffenscheinpflichtiger Anschlag auf die Sinne. Mal sehen also, was ihm zu den Stiletto-Dolchen am Damenfuß einfällt.
Stockholm, Kulturhuset, 1.–5. März
cullbergbaletten.se
stuttgart_________
krabat
Man kennt «Krabat» als Klassiker der Jugendliteratur, von dem Film, Funk, Theater und Oper nicht wenig profitiert haben. Getanzt kennt man den vielfach ausgezeichneten Roman von Otfried Preußler dagegen nicht, und diesem Mangel möchte das Stuttgarter Ballett endlich abhelfen. Passend zum jugendlichen Thema hat Intendant Reid Anderson einen ...
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Tanz März 2013
Rubrik: kalender und kritik, Seite 40
von
Hier geht es um Tanz. Die Fotos auf diesen Seiten halten Augenblicke fest, in denen perfekte Tänzerkörper plastische Posen einnehmen; nicht ein Haar am falschen Platz, der Spann perfekt gestreckt, mit einem Gesichtsausdruck höchster Konzentration; oder aber Detailaufnahmen einer halbnackten Schulter, einer entblößten Taille, einer Hammerzehe – kleine oder weniger...
Ein einziger Schritt verändert die Perspektive, stellt jede Sicherheit wieder infrage. Sinnfällig illustriert James Sutherland den Titel seines Ballettabends, indem aus zwei festen Bezugssystemen wieder vier ratlose Wesen hervorgehen, vier offene Sichtweisen. Es geht nicht um Beziehungen in «Quartett», sondern um die Wahrnehmung, unseren Blickwinkel auf die Welt...
Vielleicht hätte man ihn gern wieder, den Ruch der Subkultur, die unspießige Zugehörigkeit zum Anti-Establishment. Vielleicht gibt sich Renegade jetzt deshalb so krampfhaft verrückt, blutrünstig, exzentrisch. Die 2003 von Zekai Fenerci gegründete Street-Art-Kompanie aus Herne hat es vor drei Jahren unters Dach des Bochumer Schauspielhauses verschlagen. Als...