amsterdam: Salomon und harren
Kleine Gruppen von jungen Männern, die durch die nachmittägliche Stadt spazieren und ihren Nachwuchs in Kinderwagen vor sich herschieben – in Schweden kein seltener Anblick. Hier wird die Gleichberechtigung der Geschlechter ernst genommen und vorbildlich umgesetzt.
Acht schnauzbärtige junge Männer betreten die Bühne, ihre Kleidung ein zeitloser Mix aus legeren Anzügen, Stiefeln, ein Stirnband-Träger ist auch dabei. Wir sehen eine aufgefrischte Version von «Reproduction» (2004) der gebürtigen Ungarin und Wahl-Pariserin Eszter Salamon.
Gemeinsam mit der Uraufführung von «The Return of the Modern Dance» des US-Amerikaners Trajal Harrell bildet Salamons Choreografie die neue, «Highlights» betitelte Produktion des Cullberg-Balletts, mit der die schwedische Kompanie nach der Premiere in Malmö auf Tournee geht.
Doch anders, als der Titel zunächst vermuten lässt, befasst sich «Reproduction» nicht mit der Erzeugung neuen Nachwuchses. Das Stück ist vielmehr eine ausgeklügelte Interpretation des altindischen Erotik-Lehrwerks «Kamasutra». Nach stimulierenden Klängen setzt die Musik aus, und die Männer stellen sich vor, schweigend. Dann finden sie sich – sehr zögerlich – zu Paaren zusammen und ...
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Tanz Juni 2015
Rubrik: kalender und kritik, Seite 52
von Charlotte Christensen
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