Zwangsverwaltet

Altlasten, Katerstimmung, Planspiele: Spitze ist die Arena von Verona derzeit nur bei den Schulden

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Gerade ist in Verona das Arena Opera Festival 2016 zu Ende gegangen. Wie so oft in den vergangenen Jahren erlaubte die angespannte finanzielle Situation nur einen eher müden Spielplan mit notdürftig auf­gepeppten Altinszenierungen der «Aida», «Carmen», «Turandot», «Traviata» und des «Trovatore». Als einzige Neuerung im Déjà-vu waren zwei Leuchttafeln für Untertitel (Italienisch/Englisch) auszumachen, die links und rechts vom ­Bühnenbereich der Arena angebracht wurden.

«Es sind schwere Zeiten», seufzt der langjährige künstlerische Leiter Maestro Paolo Gavazzeni, der jetzt noch als Berater tätig ist. Denn seit April steht der Veranstalter, die Fondazione Arena di Verona, eine von 14 zentralstaatlich geförderten Opern- und Orchesterstiftungen in Italien, unter Zwangsverwaltung durch einen vom italienischen Kultur­ministerium entsandten Kommissar. Zwar konnte der Haushalt im Jahr 2015 (Gesamtbudget: rund 45 Millionen Euro) mit einem Minus von «nur» 1,35 Millionen Euro abgeschlossen werden, doch hatte sich in den Jahren zuvor ein Schuldenberg von über 20 Millionen Euro angehäuft. Weil das mehr als 30 Prozent der Grundeinlagen der Fondazione ausmachte, hatte das Ministerium nach dem ...

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Opernwelt September/Oktober 2016
Rubrik: Im Focus, Seite 32
von Henning Klüver

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