Zurück zu den Wurzeln
Magdalena Kožená begann ihre Karriere im Bereich der Alten Musik. Auf ihrem 1997 erschienenen Debüt-Album bei der Archiv Produktion der Deutschen Grammophon demonstrierte sie mit Arien Johann Sebastian Bachs eindrucksvoll, wie mühelos sie zwischen Alt- und Sopranlage hin- und herwechseln, «Erbarme dich» so eindringlich singen konnte wie «Zerfließe, mein Herze». Gemeinsam mit ihrem Ehemann Simon Rattle erschloss sie sich später Opernpartien wie Carmen, Octavian oder Mélisande und andere Werke des romantischen und modernen Repertoires.
Ihr jüngstes Album ist, wie die Sängerin im Booklet schreibt, ein «coming back» zur Barockmusik, die sie freilich nie ganz aus dem Blick verloren hatte, wie die Händel und Monteverdi gewidmetem Alben der letzten Jahre zeigen.
«Il giardino dei sospiri» bietet ein Schatzkästlein klingender Preziosen. Einigermaßen bekannt ist von den hier eingespielten Werken wohl nur das Finalstück, Händels bewegende Klagemusik der um ihren ertrunkenen Geliebten trauernden Hero («Qual ti riveggio, oh Dio»). Doch auch die anderen Werke sind von exzeptioneller Qualität: Benedetto Marcellos Kantate «Arianna abbandonata» überrascht mit verblüffenden Wendungen, Leonardo ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt August 2019
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 24
von Thomas Seedorf
Als Teenager wollte sie Harfenistin werden. Die Farbenvielfalt der französischen sinfonischen Musik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts hatte es Sandrine Piau angetan – und sie träumte davon, als Instrumentalistin Teil dieses Klangrausches zu sein. Dann aber entschied sie sich doch für ein Gesangsstudium, wurde als Barock-Interpretin bekannt. Nun aber kommt...
Für viele war er der Größte, für nicht wenige eine Zumutung. Wer sich die Oper als Museum wünscht, als Schaukasten einer zum Hort des maßlos Schönen verklärten Vergangenheit, findet in der verschwenderischen Opulenz, die Franco Zeffirelli auf der Bühne wie auf der Leinwand kultivierte, genau jenen vermeintlich historisch korrekten Glanz der Oberfläche, der die...
Wie einem Märchenbilderbuch entsprungen spielen nach altrussisch-folkloristischer Manier gewandete lebende Puppen die Geschichte vom Zaren Saltan, der sich unter drei Schwestern eine Braut erwählt. Er verstößt seine Gattin jedoch, weil sie ihm, als er in den Krieg gezogen ist, angeblich statt eines heldenhaften Prinzen ein Monster geboren habe. Dahinter steckt...