Wichtige Sängerinnen der Saison 24/25

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Kurzfristig sprang Véronique Gens in Axel Ranischs Inszenierung von Prokofjews «Spieler» in Stuttgart ein und bestimmte gleich das Bühnengeschehen. «Sie singt und spielt mit einer sensationell vornehmen Präsenz und Haltung», schrieb unser Kritiker Götz Thieme. «Sie muss nur, gewandet in einen Pelz-Satin-Traum in Orange, die Beine übereinanderschlagen, unter ihrem Anna-Wintour-Bob mit den Augen plinkern und am Schluss ihrer ersten Szene dem General zuschleudern: ‹Doch Geld gebe ich dir nicht.› Und der Theatergott, der vielleicht eine Göttin ist, ist versöhnt.» (OW 4/2025).

Die Huldigung gilt einer Sängerin, die zunächst im Repertoire der Barockmusik und bei den Opern Mozarts von sich hören machte. Ihre Donna Elvira bei den Festspielen in Aix-en-Provence 1998 (Claudio Abbado dirigierte) brachte ihr breite Anerkennung. Mittlerweile umfasst ihr Repertoire sämtliche Stilepochen, in der kommenden Saison tritt sie besonders als Liedsängerin in Erscheinung, auf der Opernbühne steht sie in Lille in der «Sache Makropulos».

Salzburg ist ein gutes Pflaster für die Mezzosopranistin Nadezhda Karyazina: Kurzzeitig war sie dort am Landestheater engagiert, in diesem Jahr machte sie bei den ...

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Opernwelt Jahrbuch 2025
Rubrik: Bilanz des Jahres, Seite 62
von

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