Robert Franz: «Lieder», Robin Tritschler (Tenor), Graham Johnson (Klavier); Hyperion/Note 1 CDA 68128 (CD); AD: 2015

Überwiegend heiter

Graham Johnson plädiert mit Robin Tritschler für das verkannte Liedschaffen von Robert Franz, Horst Lamnek und Elena Larina suchen den Humor bei Hugo Wolf

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Für den gebildeten Musikliebhaber stellt sich die Entwicklung des deutschen Kunstlieds im 19. Jahrhundert von Schubert über Schumann, Mendelssohn Bartholdy, Brahms bis hin zu Wolf, Strauss und Pfitzner als ein Kontinuum dar. Doch Graham Johnson klärt im Booklet seines Recitals mit Liedern von Robert Franz darüber auf, dass nach Schuberts Tod (1828) ein Vakuum entstanden war. Anspruchslose Gebrauchslieder kamen in Mode und beherrschten den Markt, sodass Franz wie ein wahrer Pionier erschien, als er 1843 sein erstes Liederalbum mit literarisch wertvollen Texten herausbrachte.

Robert Schumann, mit dem er freundschaftlich verkehrte, würdigte diesen Aufbruch in einer ausführlichen Rezension. Lange Zeit galt Franz als der wichtigste, mit 279 Titeln fruchtbarste Liedkomponist seiner Generation; doch schon um die Jahrhundertwende war er weitgehend in Vergessenheit geraten, und im heutigen Konzertleben spielt er allenfalls eine marginale Rolle.

Das ist sicher nicht ganz gerecht, denn er war ein Meister der Miniatur, der die Musik in den Dienst der Dichtung stellte, wie schon Schumann zu rühmen wusste. Keine Note zu viel, scheint seine Devise gewesen zu sein – manche seiner Lieder sind ...

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Opernwelt Januar 2018
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 26
von Ekkehard Pluta

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