
Opernwelt Januar 2018
Editorial
Im Focus
Alle Macht den Stimmen?
Das Theater Heidelberg eröffnet den zwölften «Winter in Schwetzingen» mit Nicola Porporas «Mitridate»
Gespielte Normalität
Peter Konwitschny inszeniert an der Oper Stuttgart Cherubinis «Medea» als Drama internalisierter Gewalt – mit Cornelia Ptassek in der Titelrolle
Apotheose der Genauigkeit
Dirigentenfestspiele: René Jacobs erkundet in Baden-Baden Beethovens «Leonore» von 1805 mit Marlis Petersen, Teodor Currentzis durchleuchtet Puccinis «Bohème» auf den Spuren von Arturo Toscanini
Lost in Space
An der Pariser Opéra Bastille hebt Claus Guth mit Puccinis «Bohème» ins All ab, Gustavo Dudamel drückt das Tempo
Aus dem Familienalbum
«Hagen», «Siegfried», «Brünnhilde»: Tatjana Gürbaca, Bettina Auer und Constantin Trinks verordnen dem Theater an der Wien eine Trilogie nach Wagners «Ring des Nibelungen»
Doch nach den Tränen kamen die Clowns
Jan Philipp Gloger und Marc Albrecht verknüpfen in Amsterdam auf glückhafte Weise Zemlinskys «Florentinische Tragödie» mit Puccinis «Gianni Schicchi»
Irre
Arnulf Herrmanns Musiktheater «Der Mieter» erlebt als Auftragswerk der Oper Frankfurt seine Uraufführung, tief durchleuchtet von Johannes Erath, zupackend dirigiert von Kazushi Ōno
Im Westen viel Neues
Musiktheater in Amerika: Wie die San Francisco Opera Unterstützer und Publikum gewinnt, den Künstlernachwuchs fördert und ein Stück über den kalifornischen Goldrausch in die Welt setzt. Die Autoren: John Adams und Peter Sellars
Hören, Sehen, Lesen
Sehnen und Seufzen
Philippe Jaroussky interpretiert Arien aus weniger bekannten Händel-Opern, begleitet vom Ensemble Artaserse
Expression, Extreme, Exempel
Schubert-Recitals mit Ilker Arcayürek, Roman Trekel und Christian Gerhaher
Glanzstücke
Sonia Prina und Sophie Bevan mit Arien von Gluck, Haydn, Mozart und Beethoven
Von innen glühend
Meyerbeers «Les Huguenots» aus Berlin (1991), Berlioz’ «Les Troyens» aus Strasbourg (2017), Debussys «Pelléas et Mélisande» aus London (2017)
CD des Monats
Eine Offenbarung
Endlich auf CD: Hans Christoph Begemanns und Thomas Seyboldts großartige Schubert-Recitals
Hören, Sehen, Lesen
Überwiegend heiter
Graham Johnson plädiert mit Robin Tritschler für das verkannte Liedschaffen von Robert Franz, Horst Lamnek und Elena Larina suchen den Humor bei Hugo Wolf
Ach Augenblick, verweile doch!
Marlis Petersen und Michaela Schuster suchen die Zukunft in der Vergangenheit
Fern der wirklichen Welt
Sabine Devieilhe und Marianne Crebassa singen französische Arien und Lieder
Verdeckte Ironie
Holger Falk und Steffen Schleiermacher setzen ihre Eisler-Erkundungen fort
Ein Mann, ein richtiger Mann?
Studien zur Phänomenologie des Tenors
Skurrile Spezies
Vesa Sirén zeichnet Porträts finnischer Dirigenten
Allein Freiheit
Martin Geck nähert sich dem Phänomen Ludwig van Beethoven auf subversiv-verschlungenen Pfaden
Interview
Verdi ist neuer Belcanto
Francesco Meli gehört zu den Sängern, um die man sich auch im Fall kniffligster Partien nicht sorgen muss. Ganz ohne Tamtam ist der Genueser ins Spitzenfeld der Tenöre vorgedrungen
Panorama
Service
Magazin
Der Eine
Im Januar wäre Gottfried von Einem 100 Jahre alt geworden, seine Opern haben Konjunktur
Ein Akt der Trauer
Toshio Hosokawas neue Oper «Futari Shizuka» als Deutsche Erstaufführung in der Kölner Philharmonie
Aus dem Leben eines Taugenichts
Magazin
Russische Schule
Singen und Verkörpern waren bei ihm eins: Dmitri Hvorostovsky ist tot
Bleibt aufmerksam
Die Theater & Philharmonie Thüringen gräbt in Gera zwei hebräische Kammeropern aus: Michail Gnesins «Die Jugend Abrahams» und «Saul in Ein Dor» von Josef Tal
Schokobonbons aus Bergamo
Die Fondazione Donizetti zeigt auf ihrem Festival drei seltene Werke: «Pigmalione» und «Il borgomastro di Saardam» ihres Namensgebers und Mayrs Satire «Che originali!»
Ach, Sizilien
Das Teatro Massimo in Palermo ehrt Salvatore Sciarrino mit einer, leider wenig erhellenden Inszenierung seines Stücks «Superflumina»
Emanzipation am Hudson
Endlich wieder auf der Bühne: «The Mother of Us All» von Virgil Thomson und Gertrude Stein
Qualitätsarbeit ohne Firlefanz
Die English Touring Opera schreibt eine gute britische Tradition fort – mit großer Entdeckerfreude und gesundem Realitätssinn
Apropos... Selbstbewusst free
Wer ERMONELA JAHO engagiert, bekommt keine Stimmbesitzerin, sondern ein Gesamtkunstwerk. Hochemotional sind ihre Rollenporträts, die gebürtige Albanerin riskiert dabei beherzte Grenzgänge. Dass sie gern stirbt auf der Bühne und dies als Therapie betrachtet, gibt die Sopranistin unumwunden zu. Im vergangenen Jahr hatte sie ausgiebig Gelegenheit dazu