Tunnelblick
’ll be back», der legendäre Ausspruch von Arnold Schwarzeneggers Terminator, war durchaus als Drohung gemeint, nicht nur im Rahmen der Story, sondern auch wegen der impliziten Ankündigung von Fortsetzungen. Die Gegner von Wiens streitbarem, stets polarisierendem und nun scheidendem Staatsoperndirektor Ioan Holender könnten Ähnliches befürchten – lautet der Titel seines neuen Buches doch «Ich bin noch nicht fertig». So geht das Gerücht, dass Holender als Nachfolger seines Nachfolgers zur Verfügung stünde, sollte es mit der neuen Direktion aus irgendwelchen Gründen nicht klappen.
Er selbst weist dies vehement von sich; er sei einer, der geht, weil er gehen wolle, «im Unterschied zu manchem meiner Vorgänger».
Der gewiefte Pragmatiker leitete das Haus länger als jeder andere, und er hat es wirtschaftlich erfolgreich auch durch schwierige Zeiten geführt. Den Ruch eines Verhinderers neuer Theaterästhetik ist er in den zwei Jahrzehnten seiner Dienstzeit freilich nie losgeworden, obwohl bei ihm beinahe alles inszenierte, was unter dem Überbegriff «Regietheater» Rang und Namen hat. Doch schienen die Ergebnisse meist merkwürdig zahm – was möglicherweise einer Lähmung gegenüber dem ...
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Als Zemlinsky zu Beginn seines amerikanischen Exils im Januar 1939 von einem Reporter der «New York Times» auf seine neueste Oper angesprochen wurde, antwortete er zögerlich: «It is ultra modern». Das 1935 bis 1938 im Particell entworfene, aber nur zu Teilen instrumentierte Werk – es hätte sein opus summum werden sollen – blieb unvollendet. Anthony Beaumont hat die...
Gekommen war man, um Anna Netrebko in einer ihrer Paraderollen zu hören – doch das Ereignis der neuen «Manon» des Royal Opera House in London war am Ende nicht die Diva, sondern ihr Chevalier. «Die Geburt eines neuen Stars», «Das sensationellste Debüt seit Langem» bejubelte die englische Presse den jungen Italiener Vittorio Grigolo, der damit wohl den...
In der zu seinen Lebzeiten niemals szenisch erprobten «Damnation de Faust» komprimierte Berlioz die Handlung von Goethes «Faust I» zum schwarz-romantischen Horrorspektakel. Harry Kupfer setzte in seiner Frankfurter Neuinszenierung noch eins drauf und arrangierte die Szenencollage als Abfolge grotesker theatralischer Monstrositäten. Kupfer griff dabei tief in den...