Theaterfest
Was versprechen sie sich nicht alles vom Theater, die Tragischen, die Lyrischen, die Komischen, die Hohlköpfe und die Sonderlinge in Prokofjews «Die Liebe zu den drei Orangen»? Und können sich am Ende doch auf ein Stück einigen, das nichts anderes als die Oper selbst ist. Am Tiroler Landestheater sind sie denn auch alle willkommen: die mit den antiken Masken, die in Schäferkostümen und die, die in «ihrem» Theater lieber die Mode der 1920er-Jahre wiedersehen würde.
Stellvertretend für die unterschiedlichsten Publikumserwartungen umgeben in Jasmina Hadžiahmetovićs Inszenierung Chorund Extrachor-Gruppen den Zuschauerraum von allen Seiten. Seit dieser Spielzeit leitet die Regisseurin gemeinsam mit der Dramaturgin Katha -rina Duda in Innsbruck die Opernsparte unter der ebenfalls neuen Intendantin Irene Girkinger. Und nutzt zum Auftakt geschickt die Selbstreflexivität von Prokofjews Oper, um erstmal ein Theaterfest zu feiern, das die ganze Stadtgesellschaft einbinden soll. Gesungen wird auf Deutsch, eine örtliche Tanzgruppe, zwei blockflötenspielende Schafe und eine Blaskapelle des Tiroler Landeskonservato -riums begleiten das Publikum in den Zuschauerraum, wo die meisten Szenen der ...
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Opernwelt November 2023
Rubrik: Panorama, Seite 55
von Michael Stallknecht
Gott ist allgegenwärtig. Und allmächtig. Egal, wohin man blickt in dieser «romantischen» Oper, in welche Gegend, in welchen Winkel, in welches Gesicht, seine Strahlkraft scheint unantastbar, unermesslich groß. Geht es vor Gericht oder um höhere Gerechtigkeit, wird allein er angerufen, fleht einer der Anwesenden um Gnade, richtet sich seine Hoffnung auf ihn, und...
ML = Musikalische Leitung I = Inszenierung B = Bühnenbild K = Kostüme C = Chor S = Solisten UA = Uraufführung
DEUTSCHLAND
Aachen
Theater Aachen www.theateraachen.de
- Purcell, King Arthur: 5., 16., 24.
- Puccini, La Bohème: 11. (P), 18., 26. ML: Ward, I: Rádóczy, B+K: Simeon, C: Klomp, S: Akbari, Collett, Jerosme, Lawrsezuk, Macías, Ruvalcaba, Vallés
Altenburg/Ger...
Zugegeben: Unterhaltungswert hat dieser forcierte Frohsinn schon auch. Die Römer als muntere queere Gesellschaft, die sich in Science-Fiction-Trash in Rosa, Rot und Orange suhlt und das Ballett als glamouröses LGBTQIA+-Musical aufführt; die Christen als bodypositive FKK-Sekte von Mutanten ohne Geschlechtsteile, denen dafür zusätzliche Gliedmaßen vom Rücken baumeln....
