Monteverdi: L'Orfeo, harmonia mundi HMD 9809062.63 (DVD, Blu-ray); AD: 2017 | Rossi: L'Orfeo, harmonia mundi HMD 9859058.59 (DVD, Blu-ray); AD: 2016

Orfeo in Frankreich

Monteverdis favola in musica unter Paul Agnew, Rossis tragicomedia unter Raphaël Pichon

Opernwelt - Logo

Zwei Orpheus-Opern aus dem frühen 17. Jahrhundert: Auf der einen Seite Monteverdis favola in musica «L’Orfeo» aus dem Jahr 1607, ein früher Höhepunkt der noch jungen Gattung, auf der anderen Luigi Rossis gleichnamige tragicomedia, die 40 Jahre später am Pariser Hof zur Uraufführung gelangte und als von Kardinal Mazarin bewusst gesetzte Geste einer Italianisierung der französischen Kultur nicht nur künstlerisch, sondern auch politisch größtes Aufsehen erregte.

Während Monteverdis Oper seit Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Realisierungen zu erleben ist, sind Begegnungen mit Rossis so ganz anders konzipiertem Werk selten. Das mag zum einen an der schütteren Quellenlage liegen, doch auch die enorme Länge des Stücks, das ungestrichen rund sechs Stunden dauern würde, könnte ein Grund für die Zurückhaltung von Interpreten sein.

Die niederländische Regisseurin Jetske Mijnssen und der junge französische Dirigent Raphaël Pichon haben für die in Nancy aufgezeichnete Produktion beherzt gestrichen und gerafft, die Mehrzahl der intrigierenden Götter des Originals verbannt und Nebenhandlungen reduziert. Erhalten blieben aber Figuren wie Euridices Vater Endimione, komische Kontrastgestalten ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Februar 2018
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 22
von Thomas Seedorf

Weitere Beiträge
Was kommt... Februar 2018

Kwangchul Youn
Das große Pathos ist ihm fremd. Auf der Bühne und auch sonst. Seit seinem Debüt 1994 an der Lindenoper zählt der koreanische Bass gleichwohl zu den Besten seines Fachs. Ein Gespräch

Sidi Larbi Cherkaoui
Sein Vater war gar nicht amüsiert, als er sich dem Tanz widmen wollte. Heute ist der flämisch-marokkanische Choreograf einer der Besten seiner Zunft...

Zweites Leben

«Freudlos, ein allgemeines Jammern, das sich als Unterhaltung gibt», befand der Kritiker Brooks Atkinson dem Kurt-Weill-Biografen Ronald Sanders zufolge über die Uraufführung des Vaudeville «Love Life» 1948 in New York. Tatsächlich verschwand das Stück, eine Mischung aus Musical und Nummernrevue, nach 252 Vorstellungen in der Versenkung. Ein Streik der Tontechniker...

Impressum Februar 2018

59. Jahrgang, Nr 2
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin

ISSN     0030-3690
Best.-Nr.     752308

Redaktion Opernwelt
Nestorstraße 8-9, 10709 Berlin
Tel.: +49(0)30/25 44 95 55
Fax: +49(0)30/25 44 95 12
redaktion@opernwelt.de
www.der-theaterverlag.de/opernwelt



Redaktion
Jürgen Otten, Albrecht Thiemann (V. i. S. d. P.)

Redaktionsbüro
Andrea Kaiser...