Opernwelt Februar 2018
Editorial
Im Focus
Verpuppt
In der noch immer unfertigen Berliner Lindenoper illuminieren Eva-Maria Höckmayr und Diego Fasolis Monteverdis «Poppea», Achim Freyer und Sebastian Weigle maskieren Humperdincks «Hänsel und Gretel»
Alles ist Wald auf Erden
Delikatesse und Diskretion: Christoph Waltz stellt an der Opera Vlaanderen mit Verdis «Falstaff» seine zweite Opernregie vor, musikalisch hinreißend durchgestaltet von Tomáš Netopil
Eine Frage der Ehre
Riccardo Chailly dirigiert an der Mailänder Scala Giordanos «Andrea Chénier», mit einer glänzend aufgelegten Anna Netrebko in der weiblichen Hauptrolle
Klare Linien, feinste Gesten
Nicola Raab und Giuliano Carella bringen in Straßburg mit Riccardo Zandonais «Francesca da Rimini» ein Hauptwerk des italienischen «decadentismo» zum Strahlen
Pointillismus in Tönen
Kirill Petrenko zeichnet Puccinis «Il trittico» an der Bayerischen Staatsoper als flirrend-feines Triptychon, Lotte de Beer schickt die Figuren in einen Zeittunnel
Zum Mitsingen schööön
Ein Hit, nicht nur für die Generation 60+: Emmerich Kálmáns «Csárdásfürstin» – eine Rundreise nach Münster, Rostock, Trier und Würzburg
Hören, Sehen, Lesen
Orfeo in Frankreich
Monteverdis favola in musica unter Paul Agnew, Rossis tragicomedia unter Raphaël Pichon
Sprechendes Singen, singendes Sprechen
Francesca Caccinis frühe «Alcina»-Oper, Barockarien mit Chantal Santon Jeffery und Delphine Galou
Schwebende Eleganz
Christophe Rousset führt mit «Alceste» und «Armide» sein Lully-Projekt fort, Hervé Niquet rekonstruiert die «Persée»-Fassung von 1770
Wagner-Perspektiven
Nina Stemme live an der Wiener Staatsoper, Matthias Goerne mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra
CD des Monats
«Reiten, reiten, reiten...»
Rilkes «Cornet» in Frank Martins Vertonung, mustergültig realisiert von Okka von der Damerau und der Philharmonia Zürich unter Fabio Luisi
Hören, Sehen, Lesen
Außer Konkurrenz
Die Schellackaufnahmen des belgischen Basses Pierre d’Assy
Einzelgänger
Lieder von Wilhelm Killmayer, Chorwerke und Gesangszyklen von György Kurtág
Bärendienst
Vokalstücke des deutsch-französischen Violinvirtuosen Henri Marteau
An Grenzen
Juliane Banse singt Orchesterlieder von Korngold, Braunfels, Pfitzner und Joseph Marx
Jenseits von Reger und Strauss
August Friedrich Klughardt, Hans Koessler, Anton Beer-Walbrunn: Kleinmeister des deutschen Liedes
Frauenlieben
Drei neue Stimmen in seltenen Liedprogrammen: Paola Bono, Julie Davies, Dorothe Ingenfeld
Historische Mozart-Dokumente
Erstmals auf CD: Georg Soltis «Don Giovanni» aus Glyndebourne, James Levines «La clemenza di Tito» aus Salzburg
Herz und Hirn
Historische Aufnahmen mit Mady Mesplé
Hauptsache harmlos
Matthias Kauffmann analysiert die «Operette im ‹Dritten Reich›»
Auf dem Schirm
Ein Essay-Band untersucht speziell fürs Fernsehen geschaffenes Musiktheater
Der letzte Mohikaner
Zwischen Selbstbekenntnis und Selbstverblendung: Notizen von Richard Strauss
Interview
Verführen schon eher
Seit 2011 ist Marc Albrecht Chefdirigent der Niederländischen Philharmonie und der Nationale Opera Amsterdam. Ein Gespräch über Moral, Hierarchien, künstlerische Heimat und die Vorteile des Stagionebetriebs
Panorama
Berührend
Telemann: Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe
Hildesheim | Theater für Niedersachsen
Interview
Das ist es!
Wenn Petra Lang – Bayreuths Isolde (2016, 2017), weltweit gefragte Ortrud und Brünnhilde – an die Zukunft dramatischer Gesangskultur denkt, überwiegen skeptische Töne. Ein Gespräch über Ausbildung, Technik, Vaterfiguren und das Glück, zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben
Service
Magazin
Invasion aus dem Off
Mit The Industry hat der Regisseur Yuval Sharon in Los Angeles eines der spannendsten Foren für neues Musiktheater geschaffen
Aus dem Leben eines Taugenichts
Magazin
Mit aller Macht
Seit 1988 ist Valery Gergiev Chef des Mariinsky Theaters in Sankt Petersburg. Unter seiner Führung hat sich das Haus zu einer gigantischen Produktionsmaschine entwickelt
Brandrede mit Engeln
Zum 100. Geburtstag beschert die Oper Köln im Staatenhaus Heinrich Böll ein «dokupoetisches Instrumentaltheater» von Helmut Oehring
Gegenzauber
Das Künstlerkollektiv «Hauen und Stechen» vitalisiert die Musiktheaterszene mit ungewohnten Interpretationen bekannter Stoffe
OperaVision
Eine neue Online-Plattform spricht Fans an und solche, die es werden wollen
Auf dünnem Eis
Die avisierte Fusion der Bühnenbetriebe von Greifswald/Stralsund und Neubrandenburg/Neustrelitz ist vorerst gescheitert
Ich bin eine Vase
Der Bass Jens Larsen über das Glück der Ensemblearbeit und das Ende (s)eines schlagerseligen Laienkneipenchors
Einspruch aus dem Elfenbeinturm
Nur im Doppelpack
Dass es singende Ehepaare gemeinsam auf die Bühne zieht, ist kein neues Phänomen – Impromptu über eine zweifelhafte Praxis
Magazin
Freie Wahl
Er war Domspatz in Regensburg und der letzte langjährige Privatschüler von Dietrich Fischer-Dieskau. Seine künstlerische Heimat ist das Lied. Spätestens mit dem CD-Recital «Heimat» (2016) machte der in London lebende Bariton Benjamin Appl auch im deutschsprachigen Raum auf sich aufmerksam
Aufbau Nord
Mit Augenmaß, Geduld und Selbstbewusstsein hat Mary Miller im norwegischen Bergen ein städtisches Musiktheater etabliert
Apropos... Blitzstart free
Die ersten Gesangsstunden nahm sie, als sie noch die Schule in Saint Louis besuchte. Dann ging alles rasend schnell. Knapp drei Jahre nach dem Künstlerdiplom an der New Yorker Juilliard School gehört JULIA BULLOCK zu den gefragten Sopranistinnen ihrer Generation. In diesem Monat ist sie in Amsterdam als Anne Trulove (Strawinsky: «The Rake’s Progress») zu erleben, im Juli als Kitty Oppenheimer (Adams: «Doctor Atomic») an der Santa Fe Opera.