Operndebüt einer Musical-Diva

Die Houston Grand Opera bittet den Broadway-Star Audra McDonald zu Einaktern von Francis Poulenc und Michael John LaChiusa auf die Bühne

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Die 1970 in Berlin geborene New Yorkerin Audra McDonald ist ein Phänomen. Fünfmal war die Sängerin bereits wegen ihrer Auftritte in diversen Broadway-Produktionen für einen Tony Award nominiert. Und zwar nicht nur als Musical-Diva, sondern auch als Schauspielerin im Sprechtheater. Und viermal hat sie den Preis bisher nach Hause tragen können.

Ein einmaliger Rekord, auch wenn sich McDonald, als sie auf Grund ihrer Leis­tung in Michael John LaChiusas Musical «Marie Christine» zur «Best Actress» (Musical) gekürt werden sollte, ihrer Kollegin Heather Headley, der Aida Elton Johns, geschlagen geben musste.
Diese Broadway-Karriere ist auch deshalb ungewöhnlich, weil ihr eine klassische Gesangsausbildung vorausgegangen war: Audra McDonald hatte sich an der Juilliard School als Sopran ausbilden lassen. Doch das Studium verlief nicht ganz harmonisch: Ambiente und Konventionen des «klassischen» Gesangs habe sie eher als Zwang denn als Befreiung erlebt, bekannte McDonald einmal. Dass in der später zum Star der Broadway-Theater aufgestiegenen Sängerin nach wie vor eine Opernstimme steckte, wurde spätestens deutlich, als sie in Terrence McNallys «Master Class» mitwirkte. McDonald verkörperte da ...

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Opernwelt April 2006
Rubrik: Magazin, Seite 28
von Matthew Gurewitsch

Vergriffen
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