Kleines, großes Wunder
Den Anfang machten Köln, Wien und Stuttgart. Mitte der 1980er entdeckten die Intendanten der dortigen Opernhäuser ihr Herz für Kinder und gründeten eigene Abteilungen, in denen sie bald altersgerechte Inszenierungen sowie pädagogische Angebote und Partizipationsprojekte professionalisierten.
Inzwischen ist das Kindermusiktheater als eigenständige Kunstform mit eigenem Etat, eigenem Personal und eigenem Aufführungsort vielerorts fester Bestandteil des Spielplans: Pro Saison kommen bundesweit etwa 100 Produktionen für Kinder und Jugendliche heraus; damit spielt durchschnittlich jede der 80 Opernbühnen jährlich ein Kinderstück, fast alle Häuser bieten ein Vermittlungsprogramm an. Die alte Dame Oper ganz jung!
Als Publikum endlich ernst genommen. Deutschlands Opernhäuser entdecken ihr Herz für Kinder», so titelte «Opernwelt» bereits 1983. Und versammelte Mitte der 1990er-Jahre mehrere Hintergrundartikel, Rezensionen und Interviews zum neuen Trend. Die Zeitschrift «Theater der Zeit» sekundierte 2002 mit einem Themenschwerpunkt über den «Boom der Kinderoper» und jubelte über ein «kleines Wunder». Was war passiert?
Binnen weniger Jahre hatten die großen Opernhäuser in Köln, Wien und ...
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Opernwelt Jahrbuch 2019
Rubrik: Oper, jung, Seite 132
von Joschka Schaback
Herr Waldschmidt, wie sind Sie eigentlich auf Albéric Magnards Oper «Guercœur» gestoßen?
Das hat mit der Stadt zu tun, in der ich nun seit acht Jahren das Theater leite. Als ich mich um die Intendanz des Theaters Osnabrück bewarb, habe ich mich intensiv mit der Geschichte und Gegenwart des Ortes und der Region beschäftigt. Aus guten Gründen nennt sich Osnabrück...
2019 ist nicht nur Offenbach-Jahr, im Dezember jährt sich auch zum 200. Mal der Geburtstag jenes bedeutenden Schriftstellers, der hinter der vorgeblichen Ereignislosigkeit seiner Texte eine unbändige sprachliche Kreativität und Musikalität durchblicken ließ. Vermutlich hat gerade dieser Umstand dazu geführt, dass die Oper um die Romane Theodor Fontanes einen...
Schon als junge Generalmusikdirektorin des Theaters Erfurt ließ sie aufhorchen. Nun hat Joana Mallwitz binnen einer Saison das Orchester des Staatstheaters Nürnberg auf eine neue, aufregende Ebene geführt. Mit Prokofjews «Krieg und Frieden», Wagners «Lohengrin» und einer Reihe von Konzerten. Schon interessieren sich Frankfurt und München für eine Musikerin, die...
