Ihre Familie
Claude Viviers Musik ist vertraut und fremd, beruhigend und verstörend. In seiner 1978/79 komponierten, etwa 70-minütigen Oper Kopernikus treffen schwebende, tonale Klangflächen auf glissandierende Solostimmen, kantable Phrasen auf kindliches Gebrabbel, impulsive Attacken auf meditative Nachklänge. Viviers musikalische Erfahrungen auf einer langen Ostasienreise haben Rhythmik und Instrumentarium des Werks beeinflusst.
Nun hat sich die Young Opera Company Freiburg unter ihrem rührigen Leiter Klaus Simon der selten gespielten Kurzoper angenommen und sie in der Freiburger Christuskirche zur Aufführung gebracht. Eine CD-Produktion ist geplant. Trotz der großen Distanz zwischen dem in einer Kirchenbank sitzenden Dirigenten und der in der Apsis platzierten Holst–Sinfonietta – die sieben Gesangssolisten agieren im Altarraum – gelingt die musikalische Umsetzung rhythmisch präzise und klanglich ausgewogen. Der geschärfte Ton von Trompete, Posaune, Oboe und Violine wird von den drei Klarinetten gebunden. Röhrenglocken, Tam Tam und ein balinesischer Gong schaffen eine spirituelle Atmosphäre. Simon entwickelt eine packende Interpretation, die den musikalischen Gesten Viviers die notwendige ...
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Opernwelt Januar 2013
Rubrik: Panorama, Seite 39
von Georg Rudiger
So sieht sie aus, die neue Opernwelt – inhaltlich genauso gewichtig wie eh und je, grafisch aber klarer und kontrastreicher. Auch die Ausstattung ist ansprechender geworden. Für den Relaunch haben wir mit einem international renommierten Art Director zusammengearbeitet. Das erste Heft in der neuen Gestaltung eröffnet vielfältige Perspektiven auf das Jahr 2013....
Das Stadttheater Gießen steht gut da: Die Besucherzahlen stimmen, der Spielplan zeichnet sich durch Entdeckerlust aus. Ein Belcanto-Zyklus prüft selten gespielte Werke auf Repertoiretauglichkeit ab, Neues (Gala Gala von Marc-Aurel Floros) und Rares des vergangenen Jahrhunderts (Egk, Menotti und Barber) sind an dem kleinen Haus eher Regel als Ausnahme.
Zusätzlich...
Mr. Britten (gestatten Sie mir diese prosaische Anrede), noch kurz vor Ihrem Tod im Dezember 1976 hat man Sie zum Baron erhoben. Wie fanden Sie das?
Ich bin noch heute ein unverbesserlicher Sozialist. Der Titel hat meinen Ansichten über den ungerechten Zustand unserer Welt keinen Abbruch getan. Ansonsten hat es mich geärgert, dass mich Prinz Philip schon zehn...