«Ich kann warten»
Herr Tetelman, viele Menschen denken derzeit an Puccini, wenn sie Ihren Namen hören. PR, CD und entsprechende Auftritte tragen da ebenfalls ihre Früchte. Was ist eigentlich eine Puccini-Stimme?
Ganz prinzipiell: Ich glaube, dass es Puccini-Stimmen gibt. Die Historie hat doch gezeigt, dass es spezielle Stimmen für Puccini, andere etwa für Verdi gibt. Nur ein paar wenige Tenöre konnten beides verbinden. Carlo Bergonzi war ein wunderbarer Verdi-Interpret, für Puccini allerdings nicht in diesem Maße. Bei Enrico Caruso war das vielleicht umgekehrt.
Franco Corelli war breiter aufgestellt. Und Plácido Domingo konnte natürlich so gut wie alles singen.
Kann Puccini gefährlich sein für den Sänger?
Das hängt von der Stimme ab. Bei Puccini ist es besonders wichtig, seine Limits zu kennen. Er trägt einen leichter davon, und man kann sich dabei verletzen. Ich habe mir gerade ein Video angeschaut, wie Beniamino Gigli «Manon Lescaut» singt. Das wirkt wie ein Straßensänger, wobei ich das gar nicht negativ meine. Was ich damit sagen will: Aufführungsgeschichte und Intepretationsweisen haben sich eben verändert, auch das muss man berücksichtigen.
Wissen Sie denn um Ihre Limits? Jeden Tag? In jeder ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt Mai 2025
Rubrik: Interview, Seite 42
von Markus Thiel
arte
04.05. – 17.40 Uhr Anne-Sophie Mutter spielt John Williams
Für die Ausnahmegeigerin hat der US-Amerikaner John Williams ein viersätziges Violinkonzert geschrieben. Die Weltpremiere fand im Sommer 2021 beim berühmten Tanglewood Festival in Massachusetts statt.
04.05. – 23.55 Uhr Die Zukunft der Musik
Kann eine Künstliche Intelligenz Musik mit Seele spielen?...
Alles unter einem Dach: Bühne, Probenräume, Werkstätten, Verwaltung, Kantine. Ein Theaterbau der kurzen Wege, nicht nur zwischen den Gewerken, sondern auch in der Kommunikation. Manche Frage ließe sich schon unterwegs auf dem Flur lösen, berichtet Janina Werner, die Referentin des Intendanten, auf unserem Rundgang durch das Theater Hof. Es ist auch ein...
Walter Braunfels traf mit seiner Parabel «Die Vögel» 1920 den Geschmack der Zeit. Sein «lyrisch-phantastisches Spiel» entwickelte sich rasch zum Kassenschlager und wurde bis in die 1930er-Jahre sogar häufiger gespielt als Strauss’ Erfolgsopern. Doch Braunfels galt als «Halbjude», und so endete mit der Machtübernahme der Nazis nicht nur seine Karriere als...
