Ich hab dir immer einen Rosengarten versprochen

Eine echte Novität: Alessandro Scarlattis «Il giardino di rose» in einer exzellenten Gesamtaufnahme

Opernwelt - Logo

Im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert waren Opernaufführungen in Rom verboten. Die amtierenden Päpste sahen im weltlichen Musiktheater Symptome menschlicher Verdorbenheit, die es zu bekämpfen galt. Die römischen Liebhaber und Förderer der Musik wussten sich aber zu helfen und gaben statt Opern Oratorien in Auftrag, die sie nicht in Theatern, sondern in privaten Palästen aufführen ließen. Der sinnliche Zauber der Oper konnte sich in anderer Form entfalten, und er tat es auf hinreißende Weise.

Cecilia Bartoli bietet auf ihrem 2005 erschienenen Album «Opera proibita» einen vielseitigen Querschnitt durch das Repertoire dieser opernnahen Oratorien. Neben Antonio Caldara und dem jungen Georg Friedrich Händel ist vor allem Alessandro Scarlatti mit mehreren Stücken prominent vertreten. Von ihm sind unter anderem zwei Arien aus dem Oratorium «Il giardino di rose» (Der Rosengarten) zu hören, deren erlesene Qualität neugierig auf das komplette Werk macht.

Nachdem das Oratorium inzwischen in modernen Noteneditionen erschienen ist, bietet die erste Gesamtaufnahme des Werks mit dem inspiriert und engagiert aufspielenden Ensemble La Ritirata und einem exzellenten Solistenensemble unter der ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Mai 2025
Rubrik: Medien, Seite 36
von Thomas Seedorf

Weitere Beiträge
Besichtigungen eines (Un)Glücks

Nein, die blaue Libelle fliegt hier nirgendwo hin. Wie auch, wo sie keine Flügel hat und weit und breit kein Gewässer zu sehen ist, stattdessen aber eine schäbige, mit Kritzeleien beschmierte Häuserfront im Dämmerlicht. An der lehnt, allein, einsam und nervös rauchend, die hinzuerfundene Mutter der Füchsin. Augenblicklich wird klar, die «Libelle» (Alessia Aurora...

Große Schmerzen, kleine Seelen

Thomas Mann bezeichnete sie als «wesenlos und allmächtig», Hugo von Hofmannsthal legte seiner Feldmarschallin von Werdenberg die Worte in den Mund, sie sei ein «sonderbar Ding». Unter dem Strich ist die Zeit vermutlich beides, und als hätte er dies schon Jahrhunderte vor Mann und Hofmannsthal geahnt, wenn nicht gewusst, überließ William Shakespeare ihr gleich einen...

Ein einziges Als-ob

Was könnte für das Moskauer Publikum, das seit drei Jahren gezwungen ist, seine Emotionen in der Öffentlichkeit zu unterdrücken, besser sein als eine veristische Oper mit einem inbrünstigen Dichter im Mittelpunkt?

Auf der Bühne erscheint jedenfalls ein Andrea Chénier mit Leidenschaft und Nachdruck – Najmiddin Mavlyanov übertrifft sich in der Titelrolle von...