Herr des Himmels!

Händel: Messiah
Berlin | Philharmonie

Opernwelt - Logo

Der Abend beginnt mit einem Schrei, der irgendwo aus den Höhen der Philharmonie kommt, gefolgt von einem «Halleluja»! Und auch sonst ist alles anders bei dieser «Messiah»-Aufführung: Das Deutsche Symphonie-Orchester spielt, zum ersten Mal in seiner 62-jährigen Geschichte, auf Darmsaiten und mit Barockbögen. Außerdem sitzen die Musiker ganz hinten auf der Bühne, während ihr Chefdirigent Robin Ticciati in die entgegengesetzte Richtung blickt.

Dadurch haben jene Besucher einen akustischen Vorteil, die auf den billigen Plätzen sitzen, während die auf den teuren in den Genuss von Ticciatis anmutiger Hand- und Arm-Choreografie kommen.

Die interessanter anzuschauen ist als das, was der Tänzer Ahmed Soura auf dem weiß bezogenen Podest veranstaltet, das dort platziert ist, wo sonst der Maestro steht. Denn Soura verdoppelt in Ges­tus und Bewegungsgeschwindigkeit lediglich die parallel erklingende Musik. Um sein Podest herum sitzen in drei Halbkreisen die Solisten und der RIAS Kammerchor. Zur «szenischen Einrichtung» des Oratoriums durch den Regisseur Frederic Wake-Walker trägt Letzterer jedoch kaum etwas bei: Ab und an müssen die Sängerinnen und Sänger aufstehen, nur einmal kommen sie ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Februar 2019
Rubrik: Panorama, Seite 29
von Frederik Hanssen

Weitere Beiträge
Am Puls unserer Zeit

In Erinnerung an den belgischen Dramaturgen und Intendanten Gerard Mortier (1943-2014) ist ein neuer Förderpreis ins Leben gerufen worden. Der mit 30 000 Euro dotierte Mortier Next Generation Award wird an junge professionelle Künstlerinnen und Künstler vergeben, die außergewöhnliches Talent erkennen lassen, am Anfang ihrer Karriere stehen und ein eigenes Projekt...

Flucht nach vorn

Ganz schnell kann so etwas gehen, innerhalb einer Woche. Einmal «La Bohème», einmal «La sonnambula», eine Rossini-Farce, das Neujahrskonzert, und Termin für Termin, salamitaktisch, wird die Erinnerung an Gustav Kuhns musikalisches Wirken gelöscht. Verantwortlich dafür: Paolo Carignani, Friedrich Haider, Oksana Lyniv und Patrick Hahn. Und eine Übergangsregierung...

TV-Klassiktipps Februar 2019

alpha

10.02. – 20.15 Uhr
Rafael Kubelik dirigiert
Bruckner: 6. Symphonie

arte

01.02. – 05.55Uhr
Daniel Hope – Der Klang des Lebens

Daniel Hope, seit 2016 Musikdirektor des renommierten Zürcher Kammerorchesters und einer der gefragtesten Geiger der Gegenwart, wurde 1973 in Südafrika geboren. Sein Vater bekam als regimekritischer Schriftsteller die Härte des...