Goldene Jahre

Mariss Jansons zum Siebzigsten

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Die goldenen Jahre eines Dirigenten» seien doch die Zeitspanne zwischen 60 und 70. Und die solle man am besten am Pult von Spitzenorchestern verbringen. Das selbst gesteckte Ziel hat Mariss Jansons mehr als erreicht – als Chef des BR-Symphonieorchesters in München und des Concertgebouworkest in Amsterdam sowie als begehrter, ja von Musikern verehrter Gast in Berlin und Wien. Mehr Zeit für weitere Abstecher bleibt kaum. Erst recht nicht für die Oper, das so geliebte Genre, das der gebürtige Lette  seiner Gesundheit opfern musste.

Seitdem er 1996 während einer Bohème-Aufführung einen Herzinfarkt erlitt, meidet Jansons weitgehend das zeitaufwändige Musiktheater. Stiller, entspannter ist er deshalb nicht geworden. Sein Repertoire lässt Rückschlüsse zu auf eine unstillbare Neugier und auf sein Stilempfinden: Wiener Klassik, Romantik, der für ihn so wichtige Schostakowitsch, Uraufführungen – alles ist vertreten. Nur um Bach macht er ehrfürchtig einen Bogen. Gerade hat er mit seinem Münchner Orchester in Japan die Beethoven-Symphonien eingespielt, mit den Amsterdamern ist demnächst eine Welt-Tournee geplant. Die Partiturbefragungen von Mariss Jansons sind dabei nicht nur hochemotional, ...

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Opernwelt Januar 2013
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Markus Thiel

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