Die Welt ist anders

Ein «Opernwelt»-Gespräch mit Karen Stone (Magdeburg), André Bücker (Dessau) und Karl-Heinz Steffens (Halle)

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Auf der Spielzeitbroschüre 2009/10 des Theaters Magdeburg heißt es in großen Lettern: «Wir sind Thema». Wenn man durch Halle, Magdeburg und Dessau geht, drängt sich allerdings keineswegs der
Eindruck auf, dass Musiktheater Stadtgespräch ist. Muss man es nicht erst zu einem Thema machen?
Karen Stone: Das ist sicher wahr, aber in letzter Zeit ist das Publikum in Magdeburg gewachsen. Wir haben während der letzten Spielzeit 170 000 Karten verkauft, in einer Stadt von 240 000 Einwohnern. Das ist kein schlechtes Ergebnis.

Auch wenn wir viele Karten zu ermäßigten Preisen abgeben müssen. Es gibt ein großes Interesse am Theater, das sich gegenwärtig allerdings eher auf Musicals und Konzerte als auf das klassische Opernrepertoire konzentriert.
Karl-Heinz Steffens: In einer Stadt, die wie Halle seit der Wende 80 000 Einwohner verloren hat, drücken die Leute sicherlich erst mal andere Probleme als der Zustand des Musiktheaters. Es gibt eine hohe Arbeitslosenquote, es gibt soziale Missstände, das lässt sich nicht wegdiskutieren. Und es lässt sich auch nicht wegdiskutieren, dass wir im Sinfoniekonzert immer vor vollem Haus spielen und in der Oper vor leerem. Das ist ein Problem, mit dem wir ...

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Opernwelt Jahrbuch 2009
Rubrik: Forum, Seite 84
von Jörg Königsdorf und Stephan Mösch

Vergriffen
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