Die Meistersinger von Budapest
Bis auf den «Fliegenden Holländer» ist der Katalog der großen Werke Wagners bei dem von Ádám Fischer vor acht Jahren initiierten Festival «Wagner in Budapest» jetzt vollständig: Mit den «Meistersingern von Nürnberg» feierte die ungarische Hauptstadt den 200. Geburtstag des Meisters. Dank Schwiegervater Franz Liszt und seiner ungarischen Mitstreiter galt Budapest ja schon lange als Wagner-Hort. Dass sich aber der von Gábor Zoboki entworfene und 2006 am Donauufer eröffnete Palast der Künste auch als Wagner-Festspielhaus bewähren würde, hätte wohl niemand gedacht.
Die Béla-Bartók-Halle mit ihren 1500 Plätzen erweist sich, sobald das Orchester (in diesem Fall das hervorragend einstudierte Orchester des Ungarischen Rundfunks) im optionalen Graben verschwunden ist, als ein berauschender Opernklangraum, der zumindest in Ungarn seinesgleichen sucht. Auf jeden Fall ist die Akustik besser als die im Saal der Staatsoper auf der Andrássy-Straße. Die unwillkürlich entstehende Konkurrenz verträgt sich nicht unbedingt mit der zentralistischen Kulturpolitik der rechtskonservativen Regierung – kommt aber einem pluralistischeren Opernangebot in Budapest zugute.
Der letzte Abend des diesjährigen ...
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Opernwelt September/Oktober 2013
Rubrik: Magazin, Seite 102
von Máté Mesterházi
Glanz und Elend Bayreuths sind beispielhaft an den zwei letzten Wiederaufnahmen abzulesen: auf der einen Seite «Tannhäuser», der schon 2011 ein Debakel war und leider noch verschlimmbessert wurde; auf der anderen Seite «Lohengrin», der auch in seiner vierten Saison faszinierend, vielsagend, sehens- und hörenswert, rundherum festspielwürdig ist. Schade, dass...
arte
1.9. – 12.30 Uhr (Teil 5)
8.9. – 12.30 Uhr (Teil 6)
Wagner versus Verdi.
Dokumentation. 5. Der Gesang. Film von Thomas Macho.
6. ... und wie ihre Musik wirkt. Mit Christian Thielemann, Rolando Villazón, Gwyneth Jones, Elio Bataglia, Konstantin Wecker, Christian Brandauer u. a.
1.9. – 16.55 Uhr
Ein Stück von meiner Seele.
Dokumentation von Annette Schreier über Sol...
Das Doppeljubiläum, in dem wir uns immer noch befinden, hat in der Wagner-Literatur deutliche Zuwächse gebracht, erstaunlich, weil man denken konnte, es sei genug über Wagner publiziert worden. Giuseppe Verdi hingegen, den Aufführungszahlen nach doch wohl weltweit noch über Wagner stehend, wurde in deutscher Sprache deutlich weniger gewürdigt. Die Gründe mögen...