Danke, für alles!
La joie de vivre
Dieser nie versiegende Enthusiasmus! Diese unerschöpfliche Lust, Brücken zu schlagen, zwischen Künstlern, zwischen Musik, Theater, Literatur, Film und den bildenden Künsten. Zwischen Kulturen, Sprachen, Kontinenten.
Diese Freude, wenn sie Französisch sprechen konnte, und ihr Französisch war ausgezeichnet! Diese faszinierenden, leidenschaftlichen Gespräche über Themen, die sie interessierten, und eigentlich interessierte sie alles – von der Schöpfung bis zur Politik, von den Reisen nach Japan bis zum Essen! Dieser brennende Wunsch, die Opéra national du Rhin zu einem einzigartigen Haus zu machen, offen für Vielfalt, offen für das Neue.
Ich schreibe diese Worte genau drei Monate, nachdem Eva sich aus dieser Welt verabschiedet hat, nach einem langen, außerordentlichen, heldenhaftem Kampf mit der Krankheit. Die Grausamkeit ihres Verschwindens und die Gewalt ihres Todes bleiben für alle, die mit ihr befreundet waren, unerträglich. Für viele Mitarbeiter der Opéra national du Rhin schien es undenkbar, dass ihre dritte Spielzeit in Strasbourg ohne sie beginnen würde. Eine Spielzeit, die sie maßgeschneidert hatte für das Haus, das sie leitete, das sie trug, das sie zum ...
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Opernwelt Jahrbuch 2019
Rubrik: Opernhaus des Jahres, Seite 8
von Christian Longchamp, Nicola Raab, Jossi Wieler, Pumeza Matshikiza, Georg Nigl, Peter de Caluwe, Nicholas Payne
Der 27. März 2019 war ein Tag für die Annalen: Eine Königin dankte ab. Als Elisabetta in Donizettis «Roberto Devereux» verabschiedete sich Edita Gruberova im Münchner Nationaltheater von der Opernbühne. Damit ging eine einzigartige Karriere zu Ende, die am 19. Februar 1968 in Bratislava mit Rosina in Rossinis «Barbiere di Siviglia» begann. Nach ihrem Erfolgsrezept...
Vor 150 Jahren, am 25. Mai 1869, war es so weit: Mit einer Festvorstellung von Mozarts «Don Juan» nahm in Wien das k. k. Hof-Operntheater, die heutige Staatsoper, den Betrieb auf. Der pompös-pathetische Historismus des Gebäudes passte perfekt zur Macht-Attitüde einer Monarchie, die ihren imperialen Anspruch in Stein meißelte. Auch das Palais Garnier, 1875...
Auch der Opernbetrieb ist auf das Prinzip Hoffnung gebaut. Eine ganz besondere Hoffnung, die gerade in Norwegen gehegt wird, nämlich eine Stimme wie die von Kirsten Flagstad zu finden, schien sich zu erfüllen, als die Sopranistin Lise Davidsen 2015 bei der Queen Sonja International Music Competition in Oslo das Publikum, wie die Jurorin Sofie de Lint berichtete, in...