Belcanto-Athlet
In Verdis «La traviata» einzutauchen, komme ihm vor «wie ein Besuch im Spa», erklärt der Tenor Matthew Vickers. «Es fühlt sich einfach gut an, mich in diesem Stück zu bewegen, es ist wie ein Gesundheitstag für die Stimme.» In der Rolle des Alfredo kann man den 38-Jährigen zurzeit am Staatstheater Darmstadt erleben, wo er seit Beginn dieser Spielzeit fest engagiert ist. Sein beeindruckendes Deutschland-Debüt hat der aus Pennsylvania stammende Sänger allerdings in einem deutlich schweißtreibenderen Fach gegeben: als Titelheld in Offenbachs «Les contes d’Hoffmann».
Nur wenig später ist er in die «Traviata»-Wiederaufnahme eingestiegen und singt in Darmstadt seitdem beide Partien – mitunter fast direkt hintereinander. Der Wechsel vom Heldischen ins Lyrische, vom dramatischen Stil der französisch geprägten Offenbach-Oper zum italienischen Belcanto ist ein Kraftakt. «Das ist auf jeden Fall eine große Herausforderung. Aber ich habe mich beiden Rollen auf eine ganz ähnliche Weise genähert – über die alte italienische Gesangsschule.»
Diese gute, alte Gesangstechnik, die Vickers in seiner Heimat erlernt hat, dient ihm nicht nur als Schlüssel für die großen Belcanto-Rollen. Zu seinen ...
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Opernwelt April 2024
Rubrik: Magazin, Seite 75
von Silvia Adler
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