Zurück zu den Wurzeln
Die erste Spur des viel behandelten Elektra-Stoffes findet sich in einem «Orestie»-
Poem des Stesichoros aus dem sizilianischen Himera. Der Dichter starb etwa 555 vor Christus in Katane, dem heutigen Catania. Ein Platz und eine Marmorbüste erinnern heutige Besucher daran, dass die Tragödie des Sophokles und das von Hofmannsthal für Strauss geschriebene Libretto sich, so gesehen, auch mit der Geschichte Siziliens berühren. Die arabischen, christlichen und andere Schichten dieses Genius Loci gingen einem noch durch den Kopf, als der Dirigent Will Humburg den Taktstock hob.
Humburg setzte die Impulse mit superber, souveräner Strauss-Kompetenz. Alle Farben, alle Instrumentalgruppen (Harfen, Streicher, Schlagwerk) waren brillant aufeinander abgestimmt, die klanglichen Finessen der Partitur kamen in seltener Prägnanz zur Geltung. Das gilt zumal für die Begleitung der Stimmen. Aber auch für die aufrauschenden, die Grenzen der Tonalität streifenden Orchester-Tutti, die wie gewaltige Granitblöcke wirkten.
Davon profitierten zumal Janice Baird, die Elektra, und Elena Nebera, die Chrysothemis der Aufführung: Sie erhielten den Löwenanteil des rund 20 Minuten langen Schlussjubels. Ebenso ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Was sich leicht singt, ist schwer zu schreiben. Es gab und gibt immer nur wenige Komponisten, die sich mit der menschlichen Stimme als Instrument befassen. Dabei geht es weniger um Fragen des Umfangs oder der Dynamik als um die Balance der Lagen, um physische Spannung und Entspannung, um das Verhältnis von Klang und Emotion. Für Stimmen komponieren bedeutet mehr,...
ARTE
1.4. – 6.00 Uhr (Teil 1)
2.4. – 6.00 Uhr (Teil 2)
Der Kammerchor Accentus.
Musikalische Leitung: Laurence Equilbey. Transkriptionen von Werken von Mahler, Ravel, Schubert und Barber; Debussy, Ravel, Mahler, Prokofjew und Vivaldi.
3.4. – 8.00 Uhr (Teil 17)
Little Amadeus.
Zeichentrickserie über die Abenteuer des jungen Mozart. 17. Keine Angst vor Pocken.
4.4. – 10.10...
Es ist verlockend, die «Lieder eines Jahres» mit «Night and Dreams», dem vor Kurzem erschienenen Recital ihrer Fachkollegin Measha Brueggergosman, zu vergleichen. Während die Kanadierin über üppige stimmliche Mittel verfügt, mit ihnen aber nicht genug anfängt, ist es bei Christiane Karg genau andersherum: Das Farbspektrum ihres leichten Soprans ist noch begrenzt,...