Zauberschön!
Der englische Regisseur James Bonas feiert mit «Ariadne auf Naxos» in Magdeburg (man spielt die spätere, mit einem langen «Vorspiel» bestückte Fassung) sein Deutschland-Regiedebüt. Und er darf gerne, sehr gerne wiederkommen! Das «Vorspiel» inszeniert Bonas auch als solches, lässt die Sängerinnen und Sänger (nebst Schauspielerin Susi Wirth als rauchig-genervtem Haushofmeister) vor dem «Eisernen» spielen. Da wird der lustig verkniffene Musiklehrer (Marko Pantelić) sofort nach Erscheinen mit Rosen beworfen. Diese wiederum werden von einem Bühnenarbeiter schnell entsorgt.
Und Emilie Renard ist ernsthaft «investiert», wenn sie/er sich wirklich Sorgen um das Gelingen seiner ernsten Oper macht. Renard singt – hier noch (schlau!) unübertitelt – mit klarster Diktion, mit der Unschuld einer Knabenstimme und rührt sogleich das Herz. Arnold Bezuyen als «Der Tenor» ( just letzten Sommer als Mime zu Gast bei den Bayreuther Festspielen) tritt kurz auf, ist aber auch (erst einmal) schnell wieder weg, Soojin Moon-Sebastian (erst drei Tage vor der Premiere eingesprungen) kommt als Ariadne im Bademantel, noch ungeschminkt aus der Maske und regt sich über die Zustände hinsichtlich der ungeklärten ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt April 2023
Rubrik: Panorama, Seite 52
von Arno Lücker
Selbstlob stinke nur dem Neider, soll Goethe gesagt haben. So nimmt man denn mit Schmunzeln zur Kenntnis, dass Claudia Behn Rezensionen zu ihrer Biografie über die Koloratursopranistin Rita Streich (1920–1987) gleich selbst verfasste: Dies wäre «ein wunderbares, interessantes und flüssig lesbares Buch, das sich auch als Weihnachtsgeschenk für Opernliebhaberinnen...
Genieflammen zucken da und dort […] Wenn Mozart nicht eine im Gewächshaus getriebene Pflanze ist, so muss er einer der größten Komponisten werden, die jemals gelebt haben.» Dies prophezeite der streitbare, selbst komponierende Journalist und Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart 1775 in seiner «Deutschen Chronik» nach der Münchner Uraufführung von Mozarts «La...
Claudio Monteverdi, bekannte John Eliot Gardiner vor einigen Jahren im Gespräch mit dieser Zeitschrift, bleibe für ihn «der Maßstab schlechthin» (OW 12/2016). Wie maßstabsetzend Aufführungen von dessen Werken unter seiner Leitung bleiben, ließ zuletzt der Zyklus mit den drei erhaltenen Opern hören, für den Gardiner 2018 zum «Dirigenten des Jahres» gewählt wurde.
A...