Vorwärts in die Vergangenheit
Robert Zemeckis Filmtrilogie «Back to the future» aus den 1980er-Jahren vermittelte ein melancholisches Gefühl der Heimatlosigkeit. Die Streifen spielten mit dem durch Zeitreisen verursachten Paradoxon: mit der zur Vergangenheit gewordenen Zukunft und einem Protagonisten, der sich zurückwünscht, um das Unwiderrufliche zu widerrufen.
In weit realistischerem und intensiverem Maße traf diese Konstellation auf jene Emigranten zu, die in den 1930er-Jahren vor den braunen Horden in die Vereinigten Staaten geflohen waren; in ihren Werken wandelten sie dieses «Zurück in die Zukunft» freilich meist um in ein «Vorwärts in die Vergangenheit». Robert Fürstenthal war einer von ihnen.
Nun ist Fürstenthal hierzulande kaum bekannt. Noch. Der 1920 in Wien Geborene, Spross einer jüdischen Familie, kehrte Österreich 1939 den Rücken und kam über England im Oktober 1940 nach New York. Später ließ er sich in San Francisco nieder, arbeitete für die Militärbehörden und als Wirtschaftsprüfer. Zwar hatte er schon als junger Mensch großes Interesse an Musik, komponierte bereits in Wien und sang privat vor allem Schuberts Lieder, blieb jedoch in jeder Hinsicht Autodidakt, als Sänger wie als Tonschöpfer. ...
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Opernwelt April 2017
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 28
von Gerhard Persché
Seit vielen Jahren gilt Lawrence Brownlee als herausragender Spezialist für die italienische Oper des frühen 19. Jahrhunderts, für jene Werke, die oft allzu pauschal als «Belcanto-Repertoire» bezeichnet werden. Nach einem reinen Rossini-Album (siehe OW 3/2015) legt der Tenor jetzt eine Sammlung von Arien Bellinis und Donizettis vor, wiederum begleitet vom Orchester...
Frau Tzavara, was unterscheidet eine Oper für Erwachsene von einem Musiktheater für Kinder?
Generell nicht viel, außer der Länge. Bei Sechs- bis 14-Jährigen liegt der Standard bei 60, 70 Minuten ohne Pause. Wenn wir von Jugendopern sprechen, vertragen die jungen Zuschauer auch schon anderthalb Stunden. Wir hoffen ja immer, dass die Konzentrationsfähigkeit zunimmt. (...
Die Dame trägt Rot. Lang an ihrem schmal-schlanken Körper herabfließendes, samtenes Rot. Steht ihr gut, wo sie doch jetzt die (attraktive) Gattin eines (einfluss-)reichen Mannes ist, nicht mehr nur Bild für die anderen. Also spielt Lulu, die seit Menschengedenken diesen Namen nicht mehr trägt, die ihr zugedachte Rolle, spielt sie mit versuchter Würde. So ganz...