Verschattet

Statkowski: Maria
Oldenburg | Staatstheater

Opernwelt - Logo

Für verborgene Kostbarkeiten hat man in Oldenburg eine glückliche Hand. Waren es in den letzten drei Spielzeiten Mieczysław Weinbergs «Der Idiot» (siehe OW 3/2015), Jacopo Foronis «Cristina, regina di Svezia» (siehe OW 7/2016) und «Yvonne, Princesse de Bourgogne» von Philippe Boesmans (siehe OW 5/2017), die als erfolgreiche Entdeckungen über die Bühne des zauberhaften, im Stil eines historisierenden Neo-Barock original erhaltenen Staatstheaters gingen, so hieß die Trouvaille diesmal «Maria», eine polnische Volks- und Nationaloper von Roman Statkowski.

1906 in Warschau uraufgeführt, war das Werk nie über die Grenzen seines Ursprungslandes hinausgelangt, bis man sich 2011 im irischen Wexford seiner annahm (siehe OW 12/2011). Jetzt erlebte das überaus interessante Stück in Oldenburg seine deutsche Erstaufführung.

Das Libretto, das auf ein Versepos des polnischen Dichters Antoni Malczewski zurückgeht, zelebriert mit äußerster Grausamkeit die Auswirkungen eines brutalen politischen Machtapparates auf eine in der Realität nicht durchsetzungsfähige Liebe. Ein Woiwode muss erfahren, dass sein Sohn gegen seinen Willen unstandesgemäß geheiratet hat und lässt mit Hilfe einer Intrige Maria, ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Mai 2018
Rubrik: Panorama, Seite 60
von Gerhart Asche

Weitere Beiträge
Verschrottet

«Ich bin von Waberlohe umgeben», ruft Donald Duck in der deutschen Übersetzung eines seiner Comic-Abenteuer. Wieland Wagner soll ja auch mal daran gedacht haben, dem «Ring» eine Disney-Ästhetik zu verpassen, legitimiert wohl vom Großvater und dessen Satz «Kinder, macht Neues». Freilich war Letzterer eigentlich eine Aufforderung an Komponistenkollegen, lieber Neues...

Spielpläne Deutschland Mai 2018

ML = Musikalische Leitung
I = Inszenierung
B = Bühnenbild
K = Kostüme
C = Chor
S = Solisten
P = Premiere
UA = Uraufführung
WA = Wiederaufnahme

Deutschland

Aachen
Theater Aachen

Tel. 0241/478 42 44
theaterkasse@mail.aachen.de
www.theateraachen.de
– Dialogues des Carmélites: 5., 17., 20., 26.
– Don Giovanni: 13., 16.
– La traviata: 18., 21., 31.

Annaberg-Buchholz
Winterstein-Thea...

Banale Bilder

Eine Oper der stetigen Veränderung. Kaum eine Phrase ist wie die andere. Auch wenn sie ähnlich klingt, der Rhythmus weiterläuft, jede enthält kleine, wirkungsvolle neue Impulse. Philip Glass erzählt in «Echnaton» von einem radikalen Veränderer, jenem Pharao, der sich von der unübersichtlichen Vielgötterwelt lossagte und Aton, den Sonnengott, an ihre Stelle setzte....