Starke Frauen

Mainz, Strauss: Der Rosenkavalier

Opernwelt - Logo

Chefsache: Intendant Matthias Fontheim stellte sich in Mainz als Opernregisseur vor. Generalmusikdirektorin Catherine Rückwardt erfüllte sich, dem Orchester und dem Publikum mit Strauss' «Rosenkavalier» einen Wunsch. Ihre Mutter, die Sopranistin Judith Beckmann, zählte in den achtziger Jahren zu den gesuchten Interpretinnen der Marschallin. Es gibt also, wenn man so will, ein musikalisches Erbe, dass von Richard Strauss über Beckmann und ihre Gesangslehrerin Lotte Lehmann nun bis in die Mainzer Premiere hineinreicht.


Es ist der Abend vier starker Frauen: vor allem Catherine Rückwardt am Pult des bestens aufgelegten Philharmonischen Staatsorchesters. Dann Abbie Furman­sky, die ihr Mainz- und Marschallin-Debüt mit einem üppig gleißenden Qualitätssopran gibt. Ana Durlovsky (zwischen Berlin und Wien als Königin der Nacht gefragt) zeigt als Sophie, dass sie weit mehr als nur hohe Töne im Gepäck hat und sich den Anforderungen lyrischer Partien mit großer Ernsthaftigkeit stellt. Sie harmoniert hervorragend mit Patricia Roach, die ihren ­Octavian als Krönung einer folgerichtigen Entwicklung präsentiert: ein junger Mezzosopran, der sich eine volle und strahlende Höhe erarbeitet hat, ohne ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt November 2007
Rubrik: Panorama, Seite 45
von Claus Ambrosius

Vergriffen
Weitere Beiträge
Puccini: Turandot

Die Sklavin Liú hat sich geopfert, der Vorhang geht zu. Das Finale der Oper «Turandot» hat Puccini nicht mehr komponiert, der Krebs war schneller. Ping, Pang und Pong, die drei Minister aus Turandots Reich diskutieren am Orches­tergraben. Auf Italienisch mit Übertiteln. Soll jetzt Schluss sein? Oder einer der Schlüsse gespielt werden, die Franco Alfano und Luciano...

Im Dickicht der Klangfülle

Die Inszenierung von Giorgio Battistellis «Prova d’orchestra» am Stadttheater Bern stellt bereits die siebte Neuproduktion dieses mittlerweile zwölf Jahre alten Werks dar. Weitere sind geplant. Was macht das Stück derart populär? Ist es Fellinis bildmächtiger Film aus dem Jahr 1978 oder die oft illustrative Zugänglichkeit von Battistellis Musik? Für den neuen...

Die Natürlichkeit des Artifiziellen

Dass Mozarts Königin der Nacht als Angelegenheit für Spezialistinnen gilt, hat die Partie auch in Verruf gebracht. Denn zum einen können Koloratursopranistinnen allzu leicht darauf festgelegt werden, zum anderen ­passt oft das chinesische Märchenbild der mechanischen Nachtigall: koloraturgewandt, doch ohne Eigenpersönlichkeit. Diana Damrau ist längst zur...