Provisorien, viel Streit und Hoffnungsschimmer

Im Mai 2010 feierte Argentinien die Wiedereröffnung des Teatro Colón – ein Blick auf die durch Streiks ­beeinträchtige erste Saison

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Dreieinhalb Jahre lang war das Haus aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen, bevor es am 24. Mai 2010 endlich mit einem bündigen Programm-Mix aus Konzert, Ballett und Oper wiedereröffnet wurde: das Teatro Colón, kulturelles Wahrzeichen der Stadt Buenos Aires. Begleitet wurde das Medienereignis von einem Festakt zur 200-Jahrfeier der Mai-Revolution, die 1816 in der argentinischen Unabhängigkeitserklärung gipfelte.

Stadtoberster Mauricio Macri hatte den Hunderten von Arbeitern, die an dem 120-Millionen-Dollarprojekt beteiligt waren, empfindlichen Druck gemacht, damit der Eröffnungstermin nach zweijähriger Bauverzögerung eingehalten werden konnte. Die eigentliche Wiedereröffnung indes fand zwei Tage später mit Hugo de Anas eher dürftig besetzter und nur leidlich erfolgreicher Neuninszenierung von «La Bohème» statt. Wichtiger war den meisten, dass das Teatro Colón nach Jahren aushäusiger Produktionen an anderen Theatern nun endlich wieder die eigenen Pforten öffnete.

Der große Zuschauersaal und die Foyers präsentierten sich in attraktivem Gewand und kamen beim Publikum an, die blendende Akustik war unversehrt. Tatsächlich stellte sich rasch heraus, dass das annehmbare ...

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Opernwelt März 2011
Rubrik: Magazin, Seite 65
von Pablo Bardin

Vergriffen
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