Moniuszko: Halka

Münster

Opernwelt - Logo

Ein Beitrag der Städtischen Bühnen ist das Einzige, was von der geplatzten Bewerbung Münsters für die europäische Kulturhauptstadt übrig blieb. Den Anfang eines Reigens mit Nationalopern der neuen EU-Mitglieder machte Polen mit «Halka» von Stanislaw Moniuszko. Dass es sich bei dem hierzulande selten gespielten Stück nicht um die Glorifizierung eines patriotischen Helden, sondern um eine Elegie auf die am aristokratischen Standesdünkel scheiternde Liebe eines einfachen Bauernmädchens handelt, stimmt allein schon sympathisch.

Die 1858 uraufgeführte Oper mit ihrer Adelskritik und den prononciert nationalen Liedern und Tänzen besitzt politische, ja zu ihrer Zeit geradezu sozial­revolutionäre Züge. An­dreas Baesler hat in seiner handwerklich sauberen, wenn auch etwas ideenarmen Inszenierung erst gar nicht den aussichtslosen Versuch unternommen, die damaligen sozialen Spannungen zu aktualisieren oder ins westeuropäische Heute zu verpflanzen. Auf der von Karel Spanhak reichlich bieder entworfenen Bühne bleibt er nahe am Kolorit der Zeit und integriert auch die Tanzeinlagen geschickt in die Handlung. Aber auch er kann den Schwächen der unausgeglichen zwischen nationaler Folkloristik und ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Mai 2005
Rubrik: Kurz berichtet, Seite 59
von Uwe Schweikert

Vergriffen
Weitere Beiträge
Gedankenlyriker, Dramatiker, Kosmopolit

Musik spielte im Leben wie im Werk Goethes eine zentrale Rolle, von den anakreon­tischen Liedern des jungen Leipziger Studenten bis zu den opernhaften Elementen im großen Alterswerk, dem zweiten Teil des «Faust». Als Weimarer Theaterdirektor war Goethe nicht nur für das Schauspiel, sondern auch für die Oper zuständig. Hausmusik gehörte zu seinem Alltag: Goethe...

Etikettenschwindel

Bis heute ist sie bei Theaterstatistiken wie Plattenkatalogen die Nummer eins. Kein Werk der Operngeschichte wird so oft aufgeführt und ist so oft aufgenommen worden wie «Die Zauberflöte». Auch die «His­torische Aufführungspraxis» hat sich ihrer längst angenommen. Arnold Östman, John Eliot Gardiner und William Christie haben ihre Versionen veröffentlicht, von...

Offenbach: Hoffmanns Erzählungen

Eine Erfolgsgeschichte neigt sich ihrem Ende zu. Amélie Niermeyer ist nur noch bis zum Sommer Intendantin in Freiburg. Dann geht es Richtung Düsseldorf, wo sie ein Jahr später das Schauspielhaus übernimmt. Zuvor erfüllte sie sich erstmals den Wunsch, eine Oper zu in­szenieren. Und alle Achtung, was der ­Debütantin da bei Jacques Offenbachs «Hoffmanns Erzählungen»...