Medium der Musik
Das Königliche Theater in Kopenhagen hat viele Chancen verpasst, Inga Nielsen mit ihren Glanzpartien vorzustellen. Der Prophet hat es schwer im eigenen Land. Das Dänische Radio (DR/Danish Broadcasting Corporation) war klüger und hat den Weg der bedeutendsten dänischen Sängerin ihrer Generation durch Live-Mitschnitte und Studioaufnahmen zumindest ein Stück lang begleitet. So kann die Musikwelt nun anhand zahlreicher Tondokumente einen künstlerischen Werdegang verfolgen, der «alles andere war als eine Blitzkarriere», wie die Sopranistin im Booklet ihres CD-Porträts schreibt.
Die ersten Profi-Einspielungen, die als Bonus-Tracks beigegeben sind, stammen aus dem Jahr 1955 und entstanden für Columbia Records. Da war die Sängerin noch nicht mal zehn, aber in Amerika längst ein Star. Noch älter ist die Aufnahme von «The Year’s at the Spring», auf der Inga Nielsen, von ihrem Vater auf dem Klavier begleitet, ihre kindliche Stimme punktgenau und ungemein poetisch auf den Ton bringt. Wenn sie ihren Weg als «Wachsen mit der Stimme» beschreibt, dann vor allem deshalb, weil sie sich stets darum bemühte, «jeden Schritt im Sinne einer natürlichen Entwicklung vorsichtig und bewusst zu gehen. Sonst ...
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