Medea. Stimmen
Medea und kein Ende. Für jede Generation öffnet der Stoff neue Fragen, neue Facetten. In der Literatur zieht sich Medeas Spur von Euripides über Hans Henny Jahnn bis zu Christa Wolf; in der Musik von Cavalli und Charpentier über Cherubini und Simone Mayr bis zu Milhaud. Um die Jahrtausendwende sorgte Medea dann erneut für einen Boom und extrem verschiedene ästhetische Ansätze. Pascal Dusapin bezog sich 1990 auf Heiner Müller; Friedhelm Döhl (1990), Mikis Theodorakis (1991), Rolf Liebermann (1995) und Johanna Doderer (2001) schickten Medea auf die Opernbühne.
Georg Katzer richtete sein Oratorium an Christa Wolf aus.
Für den größten «Medea»-Erfolg der letzten Jahre sorgte Aribert Reimanns Oper, die im Februar 2010 an der Wiener Staatsoper herauskam und im Jahrbuch dieser Zeitschrift zur «Uraufführung des Jahres» gewählt wurde. Von der ersten Vorstellungsserie liegt jetzt ein DVD-Mitschnitt vor. Bei der koproduzierenden Oper Frankfurt lief Reimanns «Medea» im Herbst 2010. Davon erscheint in diesen Tagen ein CD-Mitschnitt. Außerdem ist seit Kurzem beim Label Dreyer/Gaido ein Live-Mitschnitt von Döhls «Medea» erhältlich: ein Auftragswerk des Landes Schleswig-Holstein, das seine ...
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Opernwelt Mai 2011
Rubrik: Medien/CDs und DVDs, Seite 24
von Stephan Mösch
Die Vermessung des Opernkontinents Jean-Baptiste Lully ist abgeschlossen: 24 Jahre nach William Christies bahnbrechender Einspielung des «Atys» liegen mit Christophe Roussets Aufnahme des «Bellérophon» nun endlich alle 13 Tragédies lyriques auf CD oder DVD vor, die der Surintendant de la musique ab 1673 für den Hof des Sonnenkönigs schuf. Dass «Bellérophon» am...
«Schäm’ dich!» – ein Zuschauer konnte sich nicht zurückhalten, als der römische Bürgermeister Gianni Alemanno vor der «Nabucco»-Premiere auf die Bühne des Teatro dell’Opera trat, um die gravierenden Subventionskürzungen im italienischen Kulturhaushalt anzuprangern, beschlossen von jener Regierung Berlusconi, die Kultur als etwas potenziell «Linkes» und damit...
Der Not gehorchend, aber alles andere als eine Notlösung: Weil der Orchestergraben keine 77 Musiker fasst, hat sich Hausherr Martin Schüler für das 1908 erbaute Jugendstiltheater einen «Ring des Nibelungen» einfallen lassen, der etwas anders ist als alle anderen Aufführungen und dennoch Wagners Vorstellungen insofern entspricht, als in Cottbus tatsächlich einmal...
