Medea. Stimmen

Friedhelm Döhl und Aribert Reimann beziehen sich beide auf Franz Grillparzers «Das goldene Vlies». Trotzdem fallen ihre Opern höchst unterschiedlich aus

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Medea und kein Ende. Für jede Generation öffnet der Stoff neue Fragen, neue Facetten. In der Literatur zieht sich Medeas Spur von Euripides über Hans Henny Jahnn bis zu Christa Wolf; in der Musik von Cavalli und Charpentier über Cherubini und Simone Mayr bis zu Milhaud. Um die Jahrtausendwende sorgte Medea dann erneut für einen Boom und extrem verschiedene ästhetische Ansätze. Pascal Dusapin bezog sich 1990 auf Heiner Müller; Friedhelm Döhl (1990), Mikis Theodorakis (1991), Rolf Liebermann (1995) und Johanna Doderer (2001) schickten Medea auf die Opernbühne.

Georg Katzer richtete sein Oratorium an Christa Wolf aus.

Für den größten «Medea»-Erfolg der letzten Jahre sorgte Aribert Reimanns Oper, die im Februar 2010 an der Wiener Staatsoper herauskam und im Jahrbuch dieser Zeitschrift zur «Uraufführung des Jahres» gewählt wurde. Von der ersten Vorstellungsserie liegt jetzt ein DVD-Mitschnitt vor. Bei der koproduzierenden Oper Frankfurt lief Reimanns «Medea» im Herbst 2010. Davon erscheint in diesen Tagen ein CD-Mitschnitt. Außerdem ist seit Kurzem beim Label Dreyer/Gaido ein Live-Mitschnitt von Döhls «Medea» erhältlich: ein Auftragswerk des Landes Schleswig-Holstein, das seine ...

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Opernwelt Mai 2011
Rubrik: Medien/CDs und DVDs, Seite 24
von Stephan Mösch

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