La Malibran rediviva?

Konzept und Image sind klug aufeinander abgestimmt: Für ihre CD-Hommage an Maria Malibran ist Cecilia Bartoli mit Haut und ­Haaren in die Rolle der legendären Belcanto-Heroine geschlüpft. Botschaft der perfekt gestylten Fotos: Bartoli ist Malibran.

Opernwelt - Logo

Die Idee, das Repertoire eines his­torischen Sängers zum Ausgangspunkt eines Arienalbums zu machen, ist nicht neu. Vivica Genaux hat vor einigen Jahren mit großem Erfolg eine Sammlung von Arien Farinellis vorgelegt. Gleich mehrere Sänger (Drew Minter, Andreas Scholl und jüngst Marijana Mijanovic) – haben sich Programme aus Favoritstücken von Farinellis Konkurrenten Senesino zusammengestellt. Erst vor kurzem erschien eine neue CD von Juan Diego Flórez, die als Hommage an den großen Tenor Giovanni Battista ­Rubini konzipiert ist.


«Maria», das neue Album von Cecilia Bartoli, das Mitte September auf den Markt kommen wird, scheint diesem Trend zu folgen. Im Gegensatz zu Bartolis vorangegangenen Veröffentlichungen, die einzelnen Komponisten (Vivaldi, Gluck, Salieri) bzw. dem Repertoire der «Opera proibita» gewidmet waren, geht es in «Maria» um Musik für eine ­historische Sängerpersönlichkeit: Maria Malibran, die legendäre Primadonna des frühen 19. Jahrhunderts, deren 200. Geburtstag im nächsten Jahr gefeiert wird. Bei näherer Betrachtung sind freilich Charakteristika früherer Bartoli-Projekte auch hier erkennbar. Hierzu gehört etwa eine gelungene Programmdramaturgie, die sich in der ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt September/Oktober 2007
Rubrik: Schlaglicht, Seite 68
von Thomas Seedorf

Vergriffen
Weitere Beiträge
Theatralische Entdeckungsreisen

Die Ludwigsburger Schlossfestspiele, die Wolfgang Gönnenwein mehr als drei Jahrzehnte nach spätabsolutistischer Gutsherrenart geführt hatte, kommen nicht zur Ruhe. Der Vertrag mit dem Nürnberger General­intendanten Wulf Konold, seit 2003 Künstlerischer Leiter des als «Internationale Festspiele Baden-Württemberg» firmierenden Festivals, wurde vom Aufsichtsrat nur um...

Angst- und Wunschtraumzauber

Angst- und Wunschtraumzauber

Wie Katharina Wagner und Robert Sollich bei den «Meistersingern» neue Hörperspektiven schaffen

chuhe sind normalerweise nicht das, worauf es bei einer Opernaufführung ankommt. Jedenfalls nicht auf der Bühne. Von den Choristen hat jeder zwei, drei Paar in der Garderobe. Das reicht aus, um vierhundert Jahre Operngeschichte zu durchqueren....

Das unmögliche Traumpaar

Ein «Traumpaar der Oper» wie in unseren Tagen Anna Netrebko und Rolando Villazón waren sie gewiss nicht. Wenn der «Löwe» und die «Tigerin» in einem Käfig, sprich: auf der Opernbühne aufeinander trafen, dann war eine Stimmung im Auditorium wie in Schillers be­rühmter Ballade «Der Handschuh». Die damals florierende Schallplatten-Indus­trie hat sie fein auseinander...