Konzert in Kostümen
Karlsruhe hat sich bei den 37. Händelfestspielen mit einer Inszenierung des selten aufgeführten «Riccardo Primo» durch den französischen Regisseur Benjamin Lazar erneut der barocken Theaterästhetik verschrieben. Aber anders als vor fünf Jahren bei der spektakulären Aufführung des «Radamisto» durch Sigrid T’Hooft (siehe OW 4/2009) reichte es diesmal nur zu einem unbefriedigenden Kompromiss.
Hatte T’Hooft damals in einem künstlerisch imponierenden Gewaltakt die kompletten Aufführungsbedingungen der Barockoper historisch getreu rekonstruiert, so gab Lazar sich wesentlich bescheidener. Statt einer opulenten barocken Bühne mit gemalten Kulissen, Prospekten und Soffitten offerierte Adeline Caron dem Auge eine nüchterne Einheitsszenerie aus verschiebbaren Mauerwänden, die sich zu wechselnden Außen- wie Innenansichten einer mittelalterlichen Burg kombinieren ließen.
Fantasievoller, wenn auch nicht gerade im Stil der Händel-Zeit gerieten Alain Blanchots Kostüme, die sich an Gemälde-Vorlagen orientierten und wenigstens etwas Farbe in das graue Einerlei brachten. Für eine authentische Beleuchtung sorgten dagegen die Kerzen, die die Bühne in ein Halbdunkel tauchten, das die Sänger immer dann ...
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Opernwelt April 2014
Rubrik: Panorama, Seite 36
von Uwe Schweikert
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Arbeiten Sie eigentlich immer noch mit einem Gesangslehrer?
Ich habe zwei! Gerald Martin Moore in New York. Und Kiri Te Kanawa. Sie ist mein Idol seit meiner Kinderzeit. Ich sehe sie leider jetzt nicht mehr so oft, aber ich tue mein Möglichstes.
Ist es schwierig, sie nicht nachzuahmen?
Kiri kann man nicht nachahmen. Wenn sie in meiner Stunde singt, ist das so...