Keckern, Kichern, Jauchzen
«Opera Ireland ist eingegangen,» schrieb Michael Dervan 2010 in seinem Abgesang in der «Irish Times», als die gebeutelte Kompanie nach 69 Jahren endgültig einbrach – um gleich eine pikante Frage anzufügen: «Und was ist mit der neuen Irish National Opera, die Kunstminister Martin Cullen auf den Plan gerufen hat [...]? Tja. Tun wir das Undenkbare im aktuellen Klima: Halten wir’s mit Optimismus.» Was Cullen sich erträumte, wollten seine Nachfolger zunächst nicht anpacken; 2015 wurde der Plan vorerst begraben.
Doch heute läuft im Dubliner Gaiety Theatre ein neuer «Figaro» vor ausverkauftem Haus. Patrick Mason versieht die Regie in minimalistischer Kulisse als leichtfüßige Komödie, bringt das Publikum zum Kichern, Keckern, Jauchzen, Jubeln. Sieh an: Die neue Kompanie ist da.
Genau genommen bündeln zwei kleinere Truppen ihre Kräfte. Gemeinsam haben die Opera Theatre Company, die bisher mit reisefähigen Klassikern über die Insel zog, und die auf Zeitgenössisches spezialisierte Wide Open Opera die Ausschreibung des Arts Council gewonnen. 2,81 Millionen Euro lässt der für das Jahr 2018 an die Irish National Opera fließen; mit rund 1,3 Millionen aus Ticketverkäufen und Sponsorengaben ...
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Opernwelt Juni 2018
Rubrik: Magazin, Seite 76
von Wiebke Roloff
59. Jahrgang, Nr 6
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752312
Redaktion Opernwelt
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Jürgen Otten, Albrecht Thiemann (V. i. S. d. P.)
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Andrea Kaiser...
JUBILARE
Gwynne Howell stammt aus Wales. Seine Gesangsausbildung absolvierte er am Royal Northern College of Music. Nach seinem Debüt 1968 an der Sadler’s Wells Opera wechselte er 1970 ans Londoner Royal Opera House, wo er nahezu alle großen Basspartien sang und vor allem als Verdi- und Wagnerinterpret gefeiert wurde. Howell war regelmäßiger Gast an der English...
In der einen Hand halte sie die Giftphiole, in der anderen den Dolch. Viel mehr, so bedauerte Ferdinand Gregorovius im vorvergangenen Jahrhundert, habe die Historie über Lucrezia Borgia leider nicht zu sagen. Späte Amtshilfe bekam der deutsche Antikenkenner vom Musiktheater, wo ein Donizetti seine Antiheldin in irritierend mitleiderregende Klänge kleidete.
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