«Ich bin nun mal kein Festspielmensch»
Lassen Sie uns mit einer persönlichen Frage beginnen: Sie sind dreizehn Spielzeiten lang Chef der Bayerischen Staatsoper in München gewesen, Sie sind von Queen Elizabeth II. zum Knight of the British Empire geschlagen worden. Welche Anrede gefällt Ihnen am besten? Herr Staatsintendant? Sir? Mister Jonas?
Das mit dem Staatsintendanten habe ich sofort nach meinem Antritt in München abgeschafft. Es gab da zwar einen Beamten, der sich partout nicht an diese Verabredung gewöhnen wollte, aber sonst war das eigentlich schnell Common Sense.
Hin und wieder zauberten Politiker den Titel wieder aus dem Hut. Wenn einer dieser Herren mich als «Staatsintendant» ansprach, dann wusste ich gleich, dass irgendetwas im Busch war. Meist nichts Gutes. Also, wenn schon eine formelle Anrede, dann bitte the British Way: Sir Peter. Meine Mitarbeiter haben mich einfach Peter oder «PJ» genannt. Übrigens bin ich in Deutschland immer wieder Leuten begegnet, die es ganz besonders richtig machen wollten und mich mit «Sir Jonas» anredeten. Das ist natürlich völlig daneben, eine tiefe Beleidigung für jeden Englishman (lacht).
Ihr Vater war Jurist...
Nein, das stimmt nicht. Das war mein Großvater in Hamburg. Mein ...
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Schumann, dies macht...