Höhenfieber

Ein Belcanto-Tenor von hohen Graden: Lawrence Brownlee interpretiert Rossini

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Rossinis Tenorpartien galten lange Zeit als beinahe unsingbar: sehr hoch und überaus virtuos, mit einer an Verdi oder Puccini geschulten Stimme kaum oder gar nicht zu realisieren und auch für typische Mozartsänger weitgehend unzugänglich. Zu den spannenden Entwicklungen im Operngesang der letzten Jahrzehnte gehören die vielen ambitionierten Versuche von Tenören wie Rockwell Blake, William Matteuzzi oder Bruce Ford, stimmliche Wege zur Erschließung dieses Repertoires zu suchen und zu finden.

Lawrence Brownlee gehört bereits zur nächsten Generation der Rossini-Tenöre.

Die technische Meisterung der anspruchsvollen Partien ist für ihn eine Selbstverständlichkeit, sie wird, anders als noch bei Rockwell Blake, nicht hörbar ausgestellt, sondern ist integraler Bestandteil des künstlerischen Vortrags. Auch aufführungspraktische Aspekte sind Brownlee wohlvertraut: Er weiß, wo Appoggiaturen zu setzen sind, er kennt die Freiräume, die Rossinis Musik bietet, und weiß sie mit Geschmack auszufüllen.

Brownlees wunderbar weiche Stimme ist hell timbriert, dabei etwas dunkler und runder als die von Juan Diego Flórez. Doch im Unterschied zu seinem peruanischen Kollegen fehlt Brownlee die ...

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Opernwelt März 2015
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 25
von Thomas Seedorf

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