Historische, biblische und mythologische Frauen
Nach dem Festival kamen die Abrissbagger. Das Theatre Royal, das fünfundfünfzig Jahre lang das Opernfestival von Wexford beherbergt hatte, ist nicht mehr. Für das Festival selbst und für das irische Opernleben insgesamt sollen jedoch große Zeiten anbrechen: Anstelle des ausgedienten alten Theaters wird ein neues, modernes Opernhaus gebaut, das erste seiner Art überhaupt in der Geschichte Irlands. Voraussichtlicher Eröffnungstermin ist 2008.
Wer einmal in Wexford war und die intime Atmosphäre des Festivals kennen gelernt hat, bei dem Intendant und Festspielpräsident noch jeden einzelnen Besucher per Handschlag begrüßen, wird oft an das Theatre Royal zurückdenken. Bei allen sentimentalen Erinnerungen war das Haus aus dem 19. Jahrhundert, von der Straße aus als Theater gar nicht erkennbar, jedoch viel zu klein und auch schon ein wenig schäbig. In den letzten zehn Jahren, unter der erfolgreichen Intendanz des Mailänders Luigi Ferrari, explodierte das Interesse (zur Hälfte nichtirische Besucher, trotz des entlegenen Ortes), die behelfsmäßige Aufstockung des Sitzplatzangebots konnte damit nicht Schritt halten. Auch für die Probentätigkeit gab es nicht genug Platz, die schmale Bühne ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Die pädagogische Absicht ihrer «Così» haben Mozart und Da Ponte schon im Untertitel vermerkt: Als «Schule der Liebenden» wollten sie ihr Partnertausch-Experiment verstanden wissen, und das darf bis heute jeder Zuschauer getrost auf sich selbst beziehen. Nur: Worin besteht das Lernziel dieser Unterrichtseinheit? Für Peter Konwitschny, der sich jetzt erstaunlich...
Als kleiner Junge stand auch ich oft mit leuchtenden Augen vor dem Weihnachtsbaum, und ich erinnere mich gern an diese Zeit zurück. Trotzdem empfinde ich Pfitzners «Christelflein» als ein ziemlich ungenießbares Machwerk. Denn hier kommt zusammen, was absolut nicht zusammengehört. Dräuendes Erlösungspathos und affektierte Kindlichkeit, nachwagnerische Leitmotivik...
Seit 1997 liegen die musikalischen Geschicke des Bologneser Theaters in mittlerweile weltweit gerühmten Dirigentenhänden. Daniele Gatti, Musikdirektor des Hauses, in Mailand geboren und dort am «Giuseppe Verdi»-Konservatorium in Komposition, Orchesterleitung, Klavier und Violine ausgebildet, zählt heute zu den meistgefragten Taktstockvirtuosen der mittleren...