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Tan Dun, am 21. Dezember kommt an der Metropolitan Opera in New York Ihre neue Oper, «The First Emperor», heraus. Sie haben dieses Werk im Auftrag der Met geschrieben. Wie kam es zu diesem Auftrag?
Ich glaube, dass ich die Entscheidung der Met, bei mir eine Oper zu bestellen, nicht zuletzt «Opernwelt» zu verdanken habe. «Marco Polo», meine erste Arbeit für die Bühne, wurde nach den ersten Aufführungen im Rahmen der Münchener Biennale 1996 bei der Kritikerumfrage Ihres Magazins zur Uraufführung des Jahres gewählt. Diese Wahl hat manche Tür geöffnet.
Den Verantwortlichen an der Met dürfte dieses Votum nicht entgangen sein.
Gab es bezüglich des Stoffes, der Besetzung, der Spieldauer oder in anderer Hinsicht Vorgaben?
Nein. Man fragte mich, was ich gern machen würde. Meine Antwort war: Mich interessieren drei Sujets. Erstens Sigmund Freud und der chinesische Philosoph Yang Zhu, die sich beide intensiv mit Träumen beschäftigten; mir schwebte ein dramatisches Doppelporträt vor: Wie deuten ein Intellektueller des europäischen Fin de Siècle und ein Denker des antiken China die Welt der Träume? Der zweite Vorschlag: ein Stück über das Leben der jüdischen Gemeinde in Shanghai um 1930; ...
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