Genutzte Chance
Seit 1987 der Zuschauerraum des Jenaer Stadttheaters abgerissen wurde und sich die damaligen Kulturfunktionäre der trügerischen Hoffnung auf einen Theaterneubau hingaben, muss Jenas Publikum auf Musiktheater in der eigenen Stadt weitgehend verzichten. Bruno Scharnberg, seit 2003 Intendant der Jenaer Philharmonie, plante bereits im ersten Jahr seines Wirkens die konzertante Aufführung einer Mozart-Oper. Scharnberg sprach mit den Professoren der Opernschule an der Weimarer Musikhochschule «Franz Liszt» über Möglichkeiten der Kooperation.
Es entstand eine Zusammenarbeit, die beiden Seiten Gewinne eintrug: zwei eigenständige Einrichtungen gingen für den Projektzeitraum eine Symbiose ein.
Die gesangstechnische Vorbereitung des «Figaro» lag bei den Weimarer Gesangsklassen, ehe Ulrich Vogel und Elmar Fulda die musikalisch-stilistische und szenische Einstudierung der Rollen übernahmen. Ab Oktober 2005 arbeitete der Jenaer Chefdirigent Nicholas Milton mit den Studenten an ihren Gesangspartien. Entsprechend des Ausbildungsprofils der Hochschule und der sehr gedrängten Aufführungstermine war jede Rolle doppelt besetzt.
Die italienischen Rezitative wurden gestrichen. Elmar Fulda verfasste ...
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Dass Heinz Zednik, der Broucek der neuen Produktion von Janáceks Opernsatire an der Wiener Volksoper, als Kandidat im Nachfolgespiel um den vorzeitig aus dem Amte scheidenden Direktor Rudolf Berger kolportiert wurde (inzwischen hat er zu verstehen gegeben, dass er nicht mag), ist nicht ohne Pikanterie. Nicht Zedniks, sondern der von ihm verkörperten Figur wegen,...
Als die Nazis Richard Tauber aus Deutschland vertrieben hatten, standen da schon zahlreiche Tenöre in den Startlöchern, seine Nachfolge als Operettenkönig anzutreten. Interessanterweise versuchten alle – voran Herbert Ernst Groh, Marcel Wittrisch, Karl Friedrich –, seinen Vortragsstil nachzuahmen. Die Tauber-Träne begegnet uns in den Aufnahmen der dreißiger und...
Herr Klebe, Sie haben eine Oper über Balzacs «La Peau de Chagrin», einen der Romane der «Comédie humaine», komponiert. Wie kam es zur Wahl dieses Stoffs?
Es ist jetzt fast fünfzig Jahre her, seit ich «Die tödlichen Wünsche» geschrieben habe. Ich habe damals mit meiner Frau zusammen sehr viel Balzac gelesen und war spontan überzeugt, dass das ein Opernstoff wäre....