«‹Geduld› war nie meine Stärke»
Mahler 2010 allenthalben, im Konzertsaal wie auf CDs! Die publizistische Ausbeute des Mahler-Gedenkjahres allerdings fällt denkbar gering aus. Kein Silberstreifen am Horizont für eine Sammlung sämtlicher Briefe, erst recht nicht für die dringend anstehende wissenschaftliche Gesamtausgabe der Werke. Und selbst an eine Neuauflage der seit Langem vergriffenen Erinnerungen der Mahler-Jüngerin Natalie Bauer-Lechner scheint in der deutschen Verlagslandschaft niemand gedacht zu haben.
So wird man die Auswahl von Briefen an Kollegen – 237 Schriftstücke aus den Jahren 1880 bis 1911 an Komponisten, Dirigenten, Intendanten und Agenten –, die Franz Willnauer zusammengestellt hat, dankbar begrüßen, auch wenn vieles davon bereits anderweitig gedruckt vorliegt und zumindest für den Mahler-Kenner nicht neu ist.
Anders als in den 2006 erschienenen Briefen an die Familie («Liebste Justi!») bzw. an die Geliebte Anna von Mildenburg («Mein lieber Trotzkopf, meine süße Mohnblume») tritt uns hier nicht der private, sondern der öffentliche Mahler, der Dirigent, Theaterleiter und Komponist entgegen. Willnauer, dem wir vor allem das maßgebliche Buch über Mahler und die Wiener Oper verdanken, gibt in der ...
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