«Der goldene Hahn». Foto: Paul Hoppedahl

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Das Sommerfestival der Santa Fe Opera serviert Mason Bates’ neues Stück über Apple-Gründer Steve Jobs. Außerdem im Menü: eine «Fledermaus», Händels «Alcina», Rimsky-Korsakows «Goldener Hahn» und Donizettis «Lucia di Lammermoor»

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Kein Zweifel: Es hebt die Stimmung, wenn ein ausverkaufter Saal über eine nagelneue Oper und den 40-jährigen Komponisten in Jubel ausbricht. Mit Mason Bates’ «The (R)evolution of Steve Jobs» ist Santa Fe ein Marketing-Coup gelungen. Wegen der großen Nachfrage wurde eine Zusatzvorstellung anberaumt; das Label Pentatone schnitt das ohne Hilfe (oder Widerstand) der Familie des Apple-Gründers oder seiner Firma entstandene Werk für den CD-Markt mit.

Dieser Erfolg ist auch dem Produktionsteam zu verdanken.

Mit einfalls- und temporeicher Regie holt Kevin Newbury das Optimum aus Victoria Tzykuns Bühne heraus: Kulissen, so schimmernd wie ein neues Apple-Gerät, verbinden sich mit Japhy Weidemans Licht und etlichen Videos zu einer hypnotisierenden Show.

Der Text des Librettisten Mark Campbell verknüpft Witz und Würze mit Grußkarten-tauglichen Sentenzen der Art, wie sie der getriebene, oft grausame Jobs immer wieder von seinem buddhistischen Mentor (der Bass Wei Wu mit erstklassiger Diktion) und seiner Frau Laurene (Sasha Cooke, eine der klang- und ausdrucksvollsten Mezzosopranistinnen in Amerika) erhalten hatte. 18 knappe Szenen, ein Prolog und Epilog: Die Struktur des Ganzen ist an einer ...

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Opernwelt September/Oktober 2017
Rubrik: Im Focus, Seite 40
von David Shengold

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