Frühlingserwachen in Südwest
Interim. Das heißt «unterdessen – inzwischen» und bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch ein Provisorium. Das Theater Freiburg lebt damit nun schon im zweiten Jahr, nachdem Generalmusikdirektorin Karen Kamensek sich im Umfeld des Intendantinnenwechsels (Amélie Niermeyer/Barbara Mundel) vorzeitig aus dem Amt zurückgezogen hatte und die Nachfolgesuche sich problematischer gestaltete als vermutet. Ab der kommenden Spielzeit wird das ein Ende haben, wenn Fabrice Bollon an die Spitze des Philharmonischen Orchesters tritt.
Doch wüsste man nicht um die vielen Zwischenlösungen bis dahin, man würde sie gar nicht als solche wahrnehmen.
Als «kurios» beschreibt deshalb auch Operndirektorin Dominica Volkert die Situation am Haus. Auf Kamensek folgte Patrik Ringborg, der trotz einer beachtlichen Spielzeit dem Ruf als GMD ans Kasseler Staatstheater nicht widerstehen konnte, auf Ringborg Gerhard Markson, Chef des RTÉ National Symphony Orchestra in Dublin. Die Operndirektorin steht mit ihrer Meinung nicht allein da, wenn sie Markson als «Glücksfall» für ihr Haus bezeichnet. In Zahlen liest sich das so: Die Auslastung in dieser Saison liegt bei etwa 90 Prozent – die große Nachfrage nach ...
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