Familientragödie
Am Teatro alla Scala ist der Name von Maria Callas untrennbar mit Luigi Cherubinis «Médée» verbunden. Nicht zuletzt mit dieser Partie, die sie 1953 unter Leonard Bernstein und nochmals 1961 sang (am Pult stand Thomas Schippers), erzielte die griechische Sopranistin einen ihrer größten Erfolge. Ob Zufall oder absichtsvolle Reverenz: 62 Jahre lang wurde diese Oper in Mailand nicht mehr aufgeführt.
In dieser Saison kehrte «Médée» im neuen Gewand zurück.
Statt der weiland gewählten italienischen Fassung erklang nun das französische Original – ohne die 1850 hinzugefügten Rezitative. François-Benoît Hoffmans in alexandrinische Verse gehüllten Originaldialoge wurden jedoch durch eigens für diesen Anlass von Mattia Palma verfasste Dialoge ersetzt. In diesen neuen Texten hören wir die Stimmen der beiden Kinder von Medée und Jason, die, ihrer Mutter beraubt, im Königspalast eingesperrt worden sind. Regisseur Damiano Michieletto überträgt das antike Griechenland in die Jetztzeit und rückt dabei die Kinder in den Mittelpunkt der Geschichte. Ihre Behausung ist hinter der weißen Tür an der Wand des großen Saals mit seinen violetten Wänden zu erahnen (Bühne: Paolo Fantin). Kerkermeister Kreon ...
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Opernwelt März 2024
Rubrik: Panorama, Seite 47
von Stefano Nardelli
Die romantische Oper lebt, auch in ihren letzten Exemplaren, vom Dreiklang aus Natur, Liebe und Tod. Streicht man einen dieser Topoi, wird es schwierig; streicht man zwei, ist es nicht mehr romantisch; streicht man drei, haben wir es mit schlechtem Regietheater zu tun. Die neue Berliner «Rusalka» kennt weder Natur noch Liebe; sie bietet lediglich Surrogate an. Im...
DEUTSCHLAND
Aachen Theater Aachen
www.theateraachen.de
- Bizet, Carmen: 1., 3., 14.
- nach Bizet von Molavian, Dittrich, Schwencke, Ich bin Carmen und das ist kein Liebeslied: 7. (P), 9.
ML: Schwencke, I: Dittrich, B: Dederichs
- Rossini, Il viaggio a Reims: 24., 31.
Altenburg/Gera Theater Altenburg Gera
www.tpthueringen.de
- nach Strauss, Die wahre Fledermaus:...
Das Vorwort ist ein Gedicht. Kraftvoll, wortmächtig, poetisch aufgeladen. Geschrieben hat es ein Mitstreiter aus guten, alten Zeiten, der (hochbegabte) Schauspieler und (nicht ganz so begabte) Regisseur Sven-Eric Bechtolf. Und mag er Jürgen Flimm, diesem großen, am 4. Februar 2023 verstorbenen (Musik-)Theatermann, auch einen schmucken Lorbeerkranz ums Haupt winden,...
